Film- und Streamingtipps der Woche: „Exil“ und andere düstere Aussichten


Streamingtipps

Alle drei nachfolgend empfohlenen Serien sind auf Netflix abrufbar.

Carlo e Malik

Darum geht es:
Carlo ist Polizeikommissar und ein alter Hase. Seine ruppige Art ist nur Fassade, denn eigentlich ist er ein empfindsamer und empathischer Mann – außer vielleicht wenn es um seine Tochter geht und deren Liebesleben (typisch Italiener halt). Als Verstärkung für den aktuellen Fall erhält das Revier in Rom einen neuen Kollegen. Dieser hat dunkle Haut, überlebt als Kind die Meeresüberfahrt von Afrika nach Italien und wurde von einer Italienerin adoptiert. Malik gilt als Exot, den die Kollegen einerseits mit Faszination, andererseits mit Misstrauen beäugen. Seine Selbstsicherheit und Arroganz ist einer spontanen Annäherung zwischen Carlo und ihm nicht gerade zuträglich. Doch beide sind darauf angewiesen, ihre Vorurteile zu überwinden.

Das musst du zur Serie wissen:
Die Serie spielt mit dem Motiv des ungleichen Ermittlerpaars, das sich erst nicht ausstehen kann, dann aber mit der Zeit sich schätzen lernt. Aussergewöhnlich ist hier, dass eine der Hauptrollen, und zwar eine positiv konnotierte, von einem schwarzen Darsteller verkörpert wird. Dabei ist ein Bemühen um mehr Diversität und der Auseinandersetzung mit Vorurteilen spürbar, das unbedingt notwendig und für, nicht nur, die italienische Öffentlichkeit an der Zeit ist. Während in Italien der ältere Ermittler Carlo von einem Veteran des Filmgeschäfts Claudio Amendola gespielt wird, führt die Serie Miguel Gobbo Diaz ein, der bisher vor allem an Theater tätig war.

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