„Wir möchten unablässig über atomare Inhalte und Gefahren informieren“ – die Festivalproduzentin des International Uranium Film Festivals, Jutta Wunderlich, im Gespräch


Jutta Wunderlich mit IUFF Filmplakat © André Kirchner

Das 10. Uranium Film Festival präsentiert Filme gegen das Vergessen

Alle Festivals sind politisch, aber nur wenige sind es so dezidiert und definiert thematisch wie das International Uranium Film Festival in Berlin. Vor zehn Jahren in Rio de Janeiro gegründet, ist das Leitthema des Festivals „Gegen das Vergessen“: Es ist weltweit das einzige Festival, das ausschließlich Filme rund um das Thema Radioaktiviät und die gesamte Brennstoffkette zeigt, um an Ereignisse wie Hiroshima, Nagasaki, aber auch Fukushima oder die Folgen von von Uranmunition im Irak oder auf dem Balkan zu erinnern und für die andauernde Gefahr zu sensibilisieren.

Vom 15. bis 18. Oktober bietet das International Uranium Film Festival ein Programm aus 14 Filmen nebst Diskussionen im CineStar in der Kulturbrauerei, eine Audiodokumentation sowie musikalische Einrahmung.

Anlässlich der Gründung des Festivals vor 10 Jahren in Rio hat BFF-Autor André Kirchner die Festivalproduzentin der Berliner Edition, Jutta Wunderlich, zum Gespräch getroffen und sich von ihr über die Entstehung des Festivals, das diesjährige Programm und die Zukunft des Festivals berichten lassen.

Was ist die Mission des International Uranium Film Festivals?
Wir möchten unablässig über atomare Inhalte und Gefahren informieren. Das ist das A und O. Egal, ob man das über Filme oder Ausstellungen erreicht. Wobei Filme natürlich das größte Potenzial haben, weil sie gleich auf mehreren Ebenen wirken und wesentlich vielschichtiger und komplexer sind als jede Diskussion oder jede geschriebene Dokumentation. Und besonders wertvoll ist die Möglichkeit, dass wir auch Filmschaffende hier nach Berlin einladen können. Die Filmschaffenden stellen sich auch den Fragen des Publikums, was mitunter zu lebhaften Diskussionen führt. Denn zu atomaren Inhalten und Gefahren bestehen durchaus verschiedene Meinungen.

Welche Zielgruppe hat das Festival?
Zielpublikum sind alle ab dem weiterführenden Schulalter. Wir sind immer sehr drauf aus, auch Studierende zu erreichen. Es ist interessant, dass man bei uns auch mit den RegisseurInnen ins Gespräch kommen kann. Studierende können sich um bis zu zwei Freikarten bewerben, indem sie ganz unbürokratisch eine Mail schreiben an: uraniumfilmfestivalberlin@gmx.de (ausgenommen sind Eröffnung und Preisverleihung).

Werden dieses Jahr trotz Corona und schwierigen Reisebedingungen Filmschaffende anwesend sein?
Ausschließlich Filmschaffende aus Europa. Mit allen darüber hinaus hat es nicht funktioniert.

1 2 3 4 5