Black Movie 2021: Die Welt zu Gast in Genf


Still aus GULL von Kim Mi-jo © Kim Mi-jo

Still aus GULL von Kim Mi-jo © Kim Mi-jo

Das Black Movie in Genf öffnet den Blick für exotische Filmdestinationen

Schon lange hat sich das Black Movie-Filmfestival mit Sitz in der weltoffenen Schweizer Großstadt Genf als Pflichttermin für Kenner und Liebhaber des besonderen Films etabliert. Hier ist es möglich, gerade Filme aus Asien und Lateinamerika, die sonst selten oder gar nicht in die reguläre Kinoauswertung kommen, zu sehen.

Das Programm bot auch in diesem Jahr, natürlich online, eine vielfältige Auswahl an Werken verschiedener Herkünfte. Zu den exotischsten gehört dabei der äußerst beindruckende Dokumentarfilm THE LETTER aus Kenia von Maia Lekow und Christopher King. Die Geschichte, die darin beschrieben wird, ist dermaßen beängstigend, dass man sie gerne als fiktiv abtun möchte. Ältere Menschen werden im Land systematisch als Hexer beschimpft, was vordergründig mit Aberglauben begründet wird, doch eigentlich geht es darum, sie einzuschüchtern, zu verdrängen und sich schließlich ihr Land anzueignen. Diese Praxis macht vor Familienmitgliedern keinen Halt und hat erstaunlich-effektiv organisierte Ausmaße angenommen.

Weiterlesen: Unsere Kritik zu THE LETTER von Maia Lekow und Christopher King.

Russland war mit einem der Teile aus dem DAU-Projekt von Ilja Andrejewitsch Chrschanowski vertreten. DAU. DEGENERATION wurde auch an der Berlinale 2020 gezeigt und trat mit DAU. NATASCHA, der Teil, der im Encounters-Wettbewerb lief, eine hitzige Diskussion über die eigene Berechtigung und den Kunstbegriff selbst aus. Der Autor scheut sich nicht offen Gewalt und Sexuelles zu zeigen. Die Szenen sind von Laiendarstellern gespielt, die für die Dauer mehrerer Jahre in eine Art künstliche Stadt gelebt haben und ununterbrochen von der Kamera begleitet wurden.

Weiterlesen: Unsere Kritik zu DAU.NATASCHA von Ilja Andrejewitsch Chrschanowski.

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