Fünf Tage Weihnachten


Motiv des Weihnachtsfilmfestival 2021.

Weihnachten ist ja nur einmal im Jahr, aber Berlin feiert das Fest in diesem Jahr zum bereits fünften Mal mit einem einzigartigen Geschenk, das jedes Jahr aufs neue überrascht, dem Weihnachtsfilmfestival. Und zwar von 22. bis 26. Dezember 2021 im Kino Moviemento!

Auf dem weihnachtlichen Programm stehen fünf Langfilme und fünf Kurzfilmprogramme an fünf Tagen, sprich: das Ganze ist auch für Zahlenfetischisten eine Empfehlung, wenigstens für all die, für die die 5 im Zentrum des Begehrs ist.

Die unkonventionellen Weihnachtsfilmen der Jubiläumsausgabe beschäftigen sich mit den wichtigen Themen unserer Zeit. Ohne großen Pathos und meist mit einer leichten Spur Humor beschäftigen sich die Filmemacher mit Themen wie Heimat, alternativen Familienentwürfen und Selbstliebe.
Eröffnen wird das Festival das zärtliche Gesellschaftsporträt ECHO von Rúnar Rúnarsson aus Island, das die Weihnachtszeit im Norden einfühlsam und ein wenig melancholisch einfängt. Es feierte seine Premiere 2019 in Locarno und überzeugte, wie auch schon die beiden Vorgänger SPARROWS und VULCANO, die jeweils mit Preisen überschüttet wurden.

Schon traditionell gehört der Horror zum Festival, also nicht der im Familienkreis, sondern das Genre. Das Weihnachtsfilmfestival zeigt die Horrorkomödie THE WOLF OF SNOW HOLLOW von Jim Cummings, in der ein paar überforderte Polizisten in einem verschneiten Bergort eine Serie von ungeklärten, vermutlich von einem übermenschlichen Wesen verursachte Morde aufklären müssen und die Horrorkurzfilmauswahl „Nightmares Before Christmas“.

Eine Wiederentdeckung findet sich auch im Programm: Die WIR SAGEN DU, SCHATZ von Marc Meyer, in der neben Samuel Finzi in der Rolle eines Möchtegernfamilienvater zum Beispiel Anna Maria Mühe zu sehen ist. Im Schnitt kam Daniel Albers in seiner Kritik „Zwangsfamilie“ zum Fazit: „WIR SAGEN DU, SCHATZ ist nicht einfach nur eine etwas andere deutsche Komödie, sie ist ein zunächst nicht ganz leicht zugängliches Kammerspiel über Einsamkeit, Glück und eigensinnige Lebenswelten, das vielfältig allegorisch aufgeladen ist und in dem die tragischen die komischen Momente überwiegen.“

Zum Abschluss am zweiten Weihnachtsfeiertag steht die japanische Animation TOKYO GODFAHTHERS (2003) von Satoshi Kon auf dem Festtagsprogramm. Darin finden drei Obdachlose einen Säugling im Müll. Anrührend greift der Film die Themen der Suche nach einem Zuhause, auf mehreren Ebenen, sowie Freundschaft auf.

Denis Demmerle

Das Weihnachtsfilmfestival findet von 22. bis 26. Dezember 2021 im Kino Moviemento statt. Das gesamte Programm finden Sie auf der Webseite www.weihnachtsfilmfestival.de.