„Die Kommune“ von Thomas Vinterberg


Regisseur  Thomas Vinterberg versammelt mit  Trine Dyrhold, Ulrich Thomsen, Lars Ranthe, Martha Wallstroem , Helene Neumann, Fares Fares, Magnus Millang, Julie Vang, Anne Gry und  Sebastian Milbrat (v.l.n.r.) ein beachtliches Ensemble für "Die Kommune". © Ola Kjelbye

Regisseur Thomas Vinterberg versammelt mit
Trine Dyrholm, Ulrich Thomsen, Lars Ranthe, Martha Wallstroem , Helene Neumann, Fares Fares, Magnus Millang, Julie Vang, Anne Gry und Sebastian Milbrat (v.l.n.r.) ein beachtliches Ensemble für „Die Kommune“. © Ola Kjelbye

Vergänglichkeit

Ob nun „Die Kommune“ tatsächlich als eine Art Fortsetzung von seinem Dogma-Werk „Das Fest“ gelesen und verstanden werden kann, wie Regisseur Thomas Vinterberg über die Verwandtschaft seiner beiden Filme meinte, sei einmal dahingestellt. In jedem Fall arbeitet der mit Preisen hochdekorierte dänische Filmemacher wieder mit seinen Protagonisten Ulrich Thomsen und Trine Dyrholm zusammen.

Dyrholm spielt in „Die Kommune“ die erfolgreiche Nachrichtensprecherin Anna und Thomsen den Architekten und Hochschul-Dozenten Erik. Die beiden bilden mit ihrer Tochter Freja eine harmonische Familie… und diese soll wachsen! Geplant sind keine weiteren Kinder, sondern eine Wohngemeinschaft mit Freunden. So beschließen es die drei, als Erik sein viel zu großes Elternhaus erbt. Durch das Zusammenleben erhofft sich das Paar frischen Wind für die langjährige Beziehung und neuen Input. Obwohl Erik erst nicht vollkommen überzeugt ist, findet er Gefallen an der Idee, die seine Frau beflügelt.

Wenig später wird aus der Vision Realität und das Haus zur Heimat für eine neue große Familie, die sich zwar erst noch finden muss, aber eben auch viel Freude miteinander hat, wenn alle gemeinsam essen, trinken, diskutieren, tanzen und sogar im See Nacktbaden gehen. Die Freunde kosten den neuen Geist der liberalen 70er-Jahre. Kleinigkeiten wie rumliegende Habseligkeiten, ungespültes Geschirr oder offene Bierrechnungen trüben das Miteinander nur für Momente.
Einzig Erik wünscht sich mehr der Aufmerksamkeit seiner Frau, die er doch bisher exklusiv genoss. Ganz anders sieht das bei der forschen Emma aus. Die junge, attraktive Studentin macht ihm Avancen und die beiden beginnen eine Affäre.

Weiterlesen: Unser Interview „Jeder ist untreu“ mit Thomas Vinterberg…

Von da an verlässt „Die Kommune“ seine ursprüngliche Richtung, das Haus und seine Bewohnerschaft rückt in den Rang einer Nebenfigur. Im Kern des Werks, das bis dahin als Sittenbild der sich wandelnden Gesellschaft taugte, dreht sich alles um das Zerbrechen einer großen Liebe – und einen Mann in seinen Fünfzigern, der den Reizen der deutlich jüngeren Frau nicht widerstehen kann und dafür seine alte Familie auf’s Spiel setzt.

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