„Baby Driver“ von Edgar Wright


Darling (Eiza Gonzales) und Buddy (Jon Hamm) in "Baby Driver". © 2017 Sony Pictures Releasing GmbH

Darling (Eiza Gonzales) und Buddy (Jon Hamm) in „Baby Driver“. © 2017 Sony Pictures Releasing GmbH

The fabulous, most groovy, Baby Driver

Wenn Reifen quietschen, gute Songs sich im Soundtrack gegenseitig die Klinke in die Hand geben, dazu rhythmisch Mündungsfeuer erklingt und hinter jeder Kurve ein messerscharfer Dialog wartet, kann es sich dieses Jahr nur um ein Film handeln: Edgar Wrights „Baby Driver„. Zugegeben, die Konkurrenz der Asphalt-Actioner ist 2017 groß. „Fast & Furious“ hat mittlerweile seinen achten Aufguss spendiert bekommen und in „Overdrive“ bemüht sich Clint Eastwoods Sohn vergeblich, aus dem Schatten seines Vaters hervorzutreten, während die Jüngeren im Publikum wahrscheinlich schon sehnsüchtig gen Herbst schielen, wenn endlich „Cars 3“ in die deutschen Kinos kommt und die Merchandising-Maschinerie im Hause Pixar einmal mehr auf Hochtouren laufen wird. „Baby Driver“ macht alle seine Konkurrenten obsolet, sehen wir einmal von „Cars“ ab, denn ein Film für Kinder ist Edgar Wrights neuester Streich bei Weitem nicht.

Der Film rund um den Fluchtwagenfahrer Baby (Ansel Elgort) ist nicht gerade zimperlich, wenn es um Gewalt geht. Zwar färben sich die Straßen nicht komplett rot, sobald Baby auf das Gaspedal tritt, aber wenn die Kugeln fliegen, treffen sie häufig auch. Wie in Wrights bisheriger Filmografie, vor allem mit Blick auf Filme wie „Shaun of the Dead“ und „Hot Fuzz„, gehört die Gewalt zum Humor und wurde wie bisher stimmig in den Ton des Films eingebunden. Wright, der mit „Baby Driver“ seinen ersten Film in den USA gedreht hat, geht keine Kompromisse ein, sondern bleibt seinem Stil treu.

Konventionell wird „Baby Driver“ lediglich wenn wir das Handlungsskelett betrachten. Als Jungspund hat Baby einen Wagen des Mafiabosses Doc (Kevin Spacey) entwendet und versenkt, unwissend, wem der Wagen gehört und dass sich eine große Menge Drogen im Auto befand. Seit diesem Tag fährt Baby bei Doc als Fluchtwagenfahrer seine Schulden ab. Kurz vor Ende der unfreiwilligen Partnerschaft lernt Baby die Kellnerin Debora (Lily James) kennen, die beiden verlieben sich und planen eine gemeinsame Zukunft auf den Highways des Landes, abseits der kriminellen Pfade. Als Doc sich nicht an den Deal hält und Baby nicht gehen lassen will, muss dieser einen neuen Ausweg suchen und dabei aufpassen, dass Debora nicht zwischen die Fronten gerät.

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