„Das Glück der großen Dinge“ von Scott McGehee & David Siegel


Zwei bemerkenswerte Darstellerinnen-Leistungen: Julianne Moore und Onata Aprile, die in "Das Glück der großen Dinge" Moores bezaubernde Tochter spielt.

Zwei bemerkenswerte Darstellerinnen-Leistungen: Julianne Moore und Onata Aprile, die in "Das Glück der großen Dinge" Moores bezaubernde Tochter spielt.

Oberflächlich betrachtet inszenieren die Regisseure Scott McGehee & David Siegel mit ihrer Verfilmung des Romanklassikers „What Maisie Knew“ von Henry James in „Das Glück der großen Dinge“ ein weiteres Familiendrama im Milieu des aufgeschlossenen, liberalen Ostküsten-Amerikas. Und doch bewegen sich die beiden abseits ausgetrampelter Mainstreampfade.

Interessant und sehenswert gerät „Das Glück der großen Dinge“ aber durch eine wirklich großartigen Inszenierungskniff. All das, was die Erziehungsberechtigten, aber nicht erwachsenen um die sechsjährige Maisie (Onata Aprile) herum veranstalten, brechen McGehee & Siegel, indem sie es an der kindlichen Freude und Naivität der kleinen Hauptdarstellerin im Zentrum spiegeln.

Maisie ist die Tochter der seit längerem nicht mehr sonderlich kreativen Indie-Sängerin Susanna (Julianne Moore) und ihrem Mann, dem erfolgreichen wie zynischen Kunsthändler Beale (Steve Coogan). Während die Ehe der beiden, die einst ein Traumpaar gewesen sein müssen, in ständigen Kleinkriegen zerbricht, sucht die zuckersüße Frucht ihrer Liebe die Nähe zu ihrem Kindermädchen Margo (Joanna Vanderham), die versucht das Mädchen – ähnlich einer großen Schwester – vor dem Ärger um sie herum abzuschirmen. Der Zuschauer erfährt nur das, was Maisie wahrnimmt – hat ihr aber natürlich die eigenen Erfahrungen voraus und kann sich zusammenreimen, wohin dieser Streit führen muss.

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