„Dibbuk – Eine Hochzeit in Polen“ (OT: „Demon“) von Marcin Wrona
Die seltene Kunst des perfekten Genremixes
Ein besonders spannender Trend des jungen polnischen Kinos ist die effektive Vermischung von Filmgenres, die auf den ersten Blick widersprüchlich wirken. In „Sirenengesang“ wirft Agnieszka Smoczynska alles in den filmischen Topf, was sie findet – und die Rechnung ging auf. Ihr Landsmann Marcin Wrona nimmt sich mit Dibbuk – „Eine Hochzeit in Polen“ (OT: „Demon„) etwas Ähnliches vor, er kombiniert Elemente des Horrorfilms mit einem sehr amüsanten Humor.
Dabei sieht man „Demon“ seine Gerissenheit zu Beginn keineswegs an. Piotr kehrt aus England nach Polen zurück, um dort seine geliebte Zanetka zur Frau zu nehmen. Das nahende Wochenende wird eine ausgelassene Hochzeitszeremonie plus anschließenden Empfang bieten. Zaneta, ihre Familie und die gesamte Gesellschaft sind voller Vorfreude, Piotr nicht. Irgendetwas stimmt mit ihm überhaupt nicht, selbst nach vollzogener Trauung sind seine Stresslevel auf dem Maximum. Allmählich begreifen seine frischgebackene Frau und vor allem seine Schwiegereltern, dass hier etwas weitaus Fieseres am Werk ist, als eine Überdosis Vodka. Piotr ist vom Geist einer Frau besessen, was ihn in ein Delirium aus Wahnsinn und Zerfall treibt.