„Der Bunker“ von Nikias Chryssos
Parodie des Bildungssystems
Vater, Mutter und Kind wohnen in einem Bunker mitten in den Wäldern. Auf der Suche nach Ruhe, um sich auf seine Abhandlung über ein Thema der Teilchenphysik konzentrieren zu können, mietet sich „der Student“ bei ihnen ein. Doch die versprochene Ruhe tritt nicht ein, denn „der Student“ wird sogleich mit der Erziehung des achtjährigen Klaus betraut. Er löst dabei den Vater im Hausunterricht ab, um den Jungen, „der schließlich mal Präsident (der USA) werden soll“, für seine Lebensaufgabe vorzubereiten.
Als eine wesentliche Fertigkeit sehen die Eltern die Kenntnis aller Länder der Welt und deren Hauptstädte an. Klaus stellt sich als schlechter Schüler heraus. Mit einer Spickaktion können die Eltern vorübergehend überlistet werden, doch als der Vater beim Essen fragt: „Klaus, was ist die Hauptstadt von Nigeria?“, fällt die List wie ein Kartenhaus in sich zusammen, denn „Mamachussets“ ist es definitiv nicht. Fortan zieht „der Student“, unter Druck gesetzt, bei seinem Schüler neue Saiten auf und siehe da, der Gebrauch körperlicher Züchtigung fruchtet.
Konterkariert wird diese „Familienidylle“ durch eine zweite Handlungsebene, die sich um die Figur der Mutter dreht. Sie glaubt sich von einem Geist beherrscht, der aus ihrer offenen Wunde am Bein zu ihr spricht und ihren vergrämten-depressiven Charakter anleitet.