Filmtipp: „Ein Sommersandtraum“


Filmszene: "Sommersandtraum"

Filmszene: "Sommersandtraum"

Die Uhr tickt

Bennos (Fabian Krüger) wenig spektakuläres Leben folgt vielen Ritualen, die ihm mal mehr und mal weniger lieb sind. Ganz sicher zur unangenehmen Sorte gehört sein Verhältnis zu Sandra (Frölein Da Capo), die das Café unter seiner Wohnung betreibt und offensichtlich beschlossen hat, als „Einfrauorchester“ für Furore zu sorgen. Allabendlich probt sie lautstark, bis sich Benno, Freund klassischer Künste und Dirigent, die Zehennägel hochbiegen. Und doch trinkt Benno Tag ein, Tag aus ebendort seinen Kaffee, für den er allerdings jeden Tag aufs Neue heiße, geschäumte Milch erfragen muss. Eines Tages stellt Benno aber eine Veränderung an sich fest: Er verliert Sand. Er rieselt aus ihm heraus, ohne dass er wüsste wo der herkommt und ohne, dass er etwas dagegen tun könnte – erst wenig, bald schon aber mehr und mehr Sand. Weder Arzt und Psychologe, noch die repräsentative Freundin können helfen, während sich gleichzeitig Träume einstellen, in denen er sich ausgerechnet mit Sandra vergnügt…

Ein Sommersandtraum“ gewann beim renommierten Saarbrücker Max Ophüls Festival den Publikumspreis. Dieser Ehrung dürfte der Kinostart geschuldet sein. Ohne die Auszeichnung hätte es Peter Luisis tiefgründige, unorthodox erzählte Komödie sicherlich schwer am behäbigen Kinomarkt gehabt. Ein Glück, möchte man meinen. Erfrischend und abseits gängiger Erzählkonventionen gelingt Luisi mit seinen unverbrauchten Darstellern ein leichter Filmspaß, der nachwirkt.

Denis Demmerle

Ein SommersandtraumRegie: Peter Luisi, Darsteller: Fabian Krüger, Frölein Da Capo, Beat Schlatter, Start: 21. Juli