MyFrenchFilmfestival 2021: JUGEND (OT: ADOLESCENTES) von Sébastien Lifshitz


Still aus JUGEND (OT: ADOLESCENTES) von Sébastien Lifshitz © MyFrenchFilmFestival.com

Still aus JUGEND (OT: ADOLESCENTES) von Sébastien Lifshitz © MyFrenchFilmFestival.com

Erwachsenwerden vor der Kamera

In seinem Dokumentarfilm JUGEND (OT: ADOLESCENTES) begleitet Regisseur Sébastien Lifshitz Emma und Anaïs, zwei Teenagerinnen aus Brive-la-Gaillarde im Südwesten Frankreichs, über einen Zeitraum von fünf Jahren mit der Kamera. Zu Beginn des Films sind die beiden 13 Jahre alt, am Ende sind sie volljährig – und starten in einen neuen Lebensabschnitt. Die beiden besten Freundinnen werden vor der Kamera erwachsen und erleben im Laufe der Jahre viel: Probleme in der Schule, erste Beziehungen, Partys, Streitereien mit Freund:innen und Eltern, erste berufliche Erfahrungen oder den Verlust der Großmutter.

Obwohl die beiden Mädchen sehr unterschiedlich sind, verbindet sie eine tiefe Freundschaft. Emma kommt aus einem bürgerlichen Elternhaus und wächst in einem Einfamilienhaus mit Garten auf – ohne Geschwister und mit Eltern, die den ganzen Tag arbeiten. Sie hat nicht viele Freund:innen, verbringt viel Zeit allein, singt im Schulmusical und möchte auch nach der Schule auf der Bühne stehen. Anaïs dagegen hat Mühe, Rückzugsorte und Zeit für sich selbst zu finden. Während Emma oft mit ihrer Mutter für die Schule lernt, bekommt Anaïs wenig Unterstützung von ihren Eltern, muss sich alles selbst erarbeiten und sich noch dazu häufig um ihren deutlich jüngeren Bruder kümmern. Sie ist die erste in ihrer Familie, die Abitur machen und danach einen sozialen Beruf erlernen möchte.

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