„KIN“ von Rudolf Fitzgerald-Leonard (Juli 16)


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Wie wurde gedreht?
Weil es ein studentisches Projekt war, waren wir finanziell leider sehr eingeschränkt. Ich hatte glücklicherweise einen talentierten Cast und ein tolles Team an etablierten und aufstrebenden Schauspielern und Filmemachern, die mich und mein Projekt unterstützt haben. Wir haben insgesamt acht Tage lang in und um Melbournes Bergregionen gedreht. Gefilmt wurde auf 35mm und auf Grund des schmalen Budgets konnten wir meist nur sehr wenige Takes pro Szene aufnehmen, was eine echte Herausforderung war. Trotzdem war es eine tolle – und mittlerweile seltene – Erfahrung. Ich bereue nicht, es gemacht zu haben.

Wie war die Arbeit am Film?
Im Schnee zu drehen war wirklich herausfordernd und brachte einige Probleme mit sich. Durch sehr wechselhaftes Wetter schmolz der Schnee von einem Tag auf den anderen. So mussten wir stetig unsere Drehorte wechseln und in höhere bzw. kühlere Gebiete umziehen, um Anschlussfehler zu vermeiden. Als Regisseur war ich deshalb dauernd dazu gezwungen den Film schnell an neue Gegebenheiten anzupassen und mit unvorhersehbaren Einschränkungen umzugehen.

Rudolf Fitzgerald-Leonard_KIN

„KIN“-Regisseur Rudolf Fitzgerald-Leonard.

Besonders beeindruckt das Spiel sämtlicher Darsteller. Wie kamst du zu diesen großartigen Schauspielern?
Donn Shankland (Lauchlan) hat damals mit mir an der VCA studiert. Er studierte Schauspiel, während ich mein Regiestudium absolvierte. Ich habe viel Zeit damit verbracht die Stücke der Studenten zu sehen und über die Jahre hat sich eine enge Freundschaft zwischen Donn und mir entwickelt. Ich hatte ihn vor Augen, als ich das Drehbuch schrieb und obwohl es sein Debüt vor der Kamera war, hatte ich vollstes Vertrauen in seine Fähigkeiten, Lauchlan authentisch zu porträtieren. Unsere Freundschaft und das damit verbundene Vertrauen haben mir sehr bei der Inszenierung geholfen. Der Rest des Casts ist ein Mix aus professionellen australischen Schauspielern und Laien. Gerade was die Arbeit mit Darstellern anbelangt, hat mir dieser Film viele Dinge beigebracht, die ich heute noch anwende.

Wo wurde der Film bislang gezeigt, bzw. wo wird er in Zukunft zu sehen sein?
KIN“ wurde auf einer Vielzahl internationaler Filmfestivals gezeigt, beispielsweise beim Melbourne International Film Festival im Jahr 2012. Im Rahmen des Screenings wurde ich für einen Talentworkshop für aufstrebende Filmemacher ausgewählt und zusätzlich gewann ich mit „KIN“ den Preis „Emerging Australian Filmmaker“. Beides war sehr hilfreich, um Förderung für zukünftige Projekte zu erhalten. Auf Festivals wird „KIN“ im Moment nicht mehr gezeigt. Wer möchte kann sich den Film aber auf Vimeo ansehen.

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