„Safari – Match me if you can“ von Rudi Gaul


In „Safari – Match me if you can“ ist Influencerin Lara (Elisa Schlott) auf der Flucht. Die Frage ist: Vor der Liebe, oder sich selbst? © 2018 Concorde Filmverleih GmbH / Marc Reimann

Jeder mit jedem

Wer spricht heute noch jemanden in einer Bar oder auf einer Party an? Heute verlässt man sich auf Apps und Datingportale. Das tun auch die Protagonisten in Rudi Gauls neustem Film „Safari – Match me if you can„. Sie nutzten die fiktive App Safari, die ihnen ihr perfektes Match anzeigt, treffen sich, vögeln und bewerten am Ende das Zusammentreffen.

Pilot Harry und Social-Media-Star Lara treffen sich im Hotel, er schwärmt ihr von seiner Hütte in Kanada vor, muss aber gleich zum nächsten Flug. Sie sucht nach ihrem nächsten Match und ahnt nicht, dass sie damit ihre Karriere in Gefahr bringt.
Davids Freunde denken er wäre ein erfolgreicher Stecher, dabei ist er noch Jungfrau. Um das zu ändern sucht er Hilfe bei der Therapeutin Aurelie – zufällig auch die ahnungslose Frau von Harry und nicht die einzige Frau die er belügt. Diese schlägt ihm vor es mal beim älteren Semester zu versuchen, da reifere Frauen genau wüssten, was sie wollen. So trifft David auf die 48-jährige Mona, Mutter und Dauersingle. Um letztgenanntes zu ändern, erstellt auch sie ein Profil bei der Flirtapp Safari. Nach ihrem Date mit David trifft sie so auf den alleinerziehenden Vater und Berufsclown Life, der vom Autosex mit Mona leicht überfordert ist. Eigentlich ist er auch eher an der Kindergärtnerin seiner Tochter interessiert.
Fanny will dem WG-Leben entfliehen und eine Familie gründen. Um ihren Mr. Right zu finden, nutzt sie die Kennenlernapp. So landet Möchtegern-Verführungskünstler und Youtuber Arif in ihrem Bett.

Erleichtern Apps wie Safari unser Liebesleben oder machen sie es nur umso komplizierter? Nur die wenigsten suchen auf einer solchen Plattform die große Liebe. Meistens geht es nur um die viel besagte schnelle Nummer – was nicht heißt, dass man sich nicht doch zufällig den Partner fürs Leben ertindern kann.
Neu ist vielleicht, dass man das eigene Profil und somit den ersten Eindruck, den man von sich geben möchte, beeinflussen kann. Ich kann mich auf meinen Fotos von meiner schönsten Seite zeigen, sie bearbeiten oder Bilder eines anderen, in meinen Augen schöneren Menschen, benutzen, kann mich mit einem frechen Spruch interessanter machen und an meinem Alter schrauben. Im Film können die Protagonisten sich sogar ein Tier aussuchen, dass in ihren Augen für ihre Persönlichkeit steht. Doch am Ende trifft man sich offline, im Reallife und dort stellt sich die Frage, ob die Fassade standhält oder nicht und ob das das Gegenüber überhaupt interessiert.

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