„The Goob“ von Guy Myhill


Das britische Sozialdrama "The Goob" von Guy Myhill feierte seine Premiere beim  BFI London. Foto: BFI London

Das britische Sozialdrama „The Goob“ von Guy Myhill feierte seine Premiere beim BFI London. Foto: BFI London

Bis zum zum Unerträglichen im Sumpf

Norfolk ist öde. In der Region im Osten Englands, weit entfernt vom pulsierenden London, ist die einzige Samstagabendunterhaltung das lokale Stock-Car Rennen. Ebendort spielt „The Goob“ von Guy Myhill, Wettbewerbsfilm in der Sektion „First Feature“ beim diesjährigen London Film Festival – eine nur schwer verdauliche Coming-of-age Story.

Der sechzehnjährige Taylor (Liam Walpole), von der Familie „Goob“ (Loser, Idiot) genannt, lebt zusammen mit seiner Mutter Janet (Sienna Guillory), Schwester Mary (Hannah Spearritt) und Janets Freund Gene (Sean Harris, „The Borgias„,“’71„) in einem abgeranzten Bungalow mit angebautem „all-day breakfast“ Café.
Taylor ist linkisch, lässt sich von allen herumschubsen. Ein typischer Underdog und Opfer des Freundes seiner Mutter. Denn Gene ist ein Tyrann, vögelt sich durch die Gegend, schummelt beim Stock-Car Rennen und kommt sich vor wie der Größte am Platz.

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Die Sommerferien haben begonnen und Taylor wird gezwungen sich ein Erdloch am Rand des Kürbisfeldes zu schaufeln, das der Familie gehört. In das Loch wird ein Gewächshaus-ähnlicher Schuppen gestellt in dem Taylor übernachten muss wenn er „unartig“ war. Seine Mutter, in finanzieller Abhängigkeit von Gene, schließt die Augen vor der tagtäglichen Erniedrigung.

Als Taylor einen Freund im quirligen Elliott findet, der zur Aushilfe auf dem Hof eingestellt wird, passt das Gene überhaupt nicht. Elliott zeigt Taylor, dass es im Leben auch Unbeschwertheit und Spaß geben kann. Musik hören, kiffen, tanzen, den Sommer genießen. Als Elliott eines Abends betrunken im Kleid von Taylors Mutter im Café tanzt, flippt Gene aus. Er bugsiert ihn in sein Auto und bringt ihn mitten in der Nacht zum Kürbisfeld. Elliott muss sich vor ihm ausziehen und wird ohne Kleidung in der Pampa gelassen.

Taylor ist wieder alleine im Alltagstrott, doch er hat Blut geleckt am Leben. Er verliebt sich in Erntehelferin Eva. Das Glück währt nicht lang. Denn Gene, der auch ein Auge auf Eva geworfen hat, tut alles, um die zarte Liebe zu verhindern, bis es unvermeidlich zum Showdown kommen muss.

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