„The Lift“ von Vasileios Tzikas (Nov 19)
An jedem dritten Mittwoch im Monat können Filmemacher ihre Kurzfilme – ohne Anmeldung, ohne Vorauswahl, ohne Jury – beim Open Screening im Sputnik Kino Kreuzberg präsentieren und jeweils nach der Vorführung mit dem Publikum ins Gespräch kommen. Unerwünschte Inhalte können vom Publikum mit mehrheitlich gezogener roter Karte gestoppt werden. Das Ganze ist somit so etwas wie ein Filmfestival ohne Netz und doppelten Boden, bei dem ausschließlich Filmemacher und Publikum entscheiden, was gezeigt wird.
berliner-filmfestivals.de präsentiert euch einmal im Monat einen von den Veranstaltern ausgewählten Beitrag der letzen Open Screening-Ausgaben mit einem Interview. Bei uns erfahrt ihr mehr über die Macher der Filme und ihre Pläne. Nach dem Festivalhit „3:30“ von Hussen Ibraheem im September und „Wann wenn nicht jetzt?“ von Will von Tagen im Oktober, stellen wir euch im November das Musikvideo „The Lift“ von Vasileios Tzikas vor.
In unserem Interview mit Regisseur und Musiker Vasileios Tzikas erfahrt ihr mehr über die Hintergründe und die Entstehung des Musikvideos…
Viel Vergnügen!
Vasileios, worum geht es in deinem Musikvideo „The Lift„?
Vasileios Tzikas: Es geht um eine Person, die versucht, sich loszuwerden und sich wiederzufinden. So wie ein Aufzug hoch- oder runterfährt, tun dies auch unsere Momente.
Wie ist die Idee dazu entstanden?
Die Idee des Films ist leider durch unglückliche Ereignisse entstanden. Griechenland befand sich in einer tiefen humanitären und wirtschaftlichen Krise und die Selbstmorde nahmen zu. An einem Tag sind in Athen zwei junge Damen vom Balkon gesprungen. Das war der Anlass zur Filmidee.
Wie wurde der Film technisch umgesetzt?
Der Film wurde mit einer DSLR Canon 5D gedreht, dazu ein paar Shots mit einer GoPro. Ein kleines LED-Licht hatten wir auch dabei.
Und wie war die Arbeit am Film ansonsten?
Der Dreh war richtig schön und entspannt. Wie waren zu dritt – Tiny, Flo und ich – drei Freunde und gleichzeitig Arbeitskollegen. Wir sind durch Europa gefahren, um einen Dokumentarfilm zu machen und „The Lift“ wurde in fünf Wochen in sieben Ländern gedreht. Jeder Standort hat uns inspiriert und wir haben weitere Szenen gesucht und gedreht. Der Film in der Schnittfassung war 17 Minuten lang, mit Sound und den Original-Musikthemen. Er war ein kurzer Kunstfilm, wurde aber so nicht veröffentlicht, da ich das Gefühl hatte, dass etwas fehlte. Nach fünf Jahren hat der Film seinen Weg gefunden. Ich habe ihn als Musikvideo zu meinem Song „The Lift“ (hier das Album auf Soundcloud) verwendet.
Wie ist es, ein Video für einen eigenen Song zu machen, entdeckt man dadurch nochmal neue Perspektiven auf die eigene Musik?
Aber sicher. Film und Musik sind so gut miteinander verbunden. Das eine inspiriert, beeinflusst und lenkt das andere. Es ist eine Magie, sich gleichzeitig und getrennt voneinander zu bewegen, zwei unabhängige Kunstwerke und zusammen eins.