„Eine neue Freundin“ („Une Nouvelle Amie“) von François Ozon
Nicht einfach nur Lust und Sex
„Wenn Frauen als Blume geboren werden und Männer als Kohl, dann bin ich wohl ein Blumenkohl„, sagt Virginia (Romain Duris) zu Claire (Anaïs Demoustier).
Virginia ist nämlich auch David. Nach dem Tod seiner Frau Laura, entdeckt David wieder die Frau in sich. Er beginnt die Kleidung seiner verstorbenen Frau anzuziehen, gibt der gemeinsamen Tochter Lucie die Flasche in Stilletos und lebt zurückgezogen als Frau zuhause.
„The New Girlfriend“ („Une Nouvelle Amie„) von François Ozon ist ein Film zwischen Tragik und Komik, Trauer und Freude. Er bricht Geschlechterrollen auf und schafft dies fast ohne Klischees. Der Regisseur geht in seinem Film, der auf einer Kurzgeschichte von Ruth Rendell basiert, der Frage nach worauf die eigene Identität basiert.
Claire, Lauras beste Freundin und Patentante von Lucie, deckt Davids Geheimnis auf, als sie die beiden besucht. Beschämt zieht er sich schnell um und will sich erklären. Doch Claire blockt ab, das ist nicht der David den sie kennt. Sie kann nicht akzeptieren, dass er das Verlangen hat eine Frau zu sein.
Doch David will wieder Virginia sein, diesmal in der Öffentlichkeit. Claire und Virginia nähern sich an. Sie gehen shoppen, fahren gemeinsam aufs Land und gehen in die Disco. Während Virginia immer weiblicher wird, wird Claire immer männlicher. Claire erzählt ihrem Mann, dass sie mit einer alten Schulfreundin unterwegs sei. Ist es nur Freundschaft zur neuen besten Freundin oder bildet sich eine sexuelle Anziehung?