„Was für eine Zeit“ von Martin Swarovski (Okt 17)


Im HipHop hat Swarovski seine Wurzeln. Foto: Martin Swarovski

Im HipHop hat Swarovski seine Wurzeln. Foto: Martin Swarovski

Für weitere (sehr beeindruckende!) Fotoprojekte warst du unter anderem in Athen, Kurdistan/Irak, Moskau, Belgrad, Libanon und Istanbul unterwegs. Wie ist es dazu gekommen und wie suchst du diese Projekte aus?
Dankeschön! Tatsächlich ist das nicht mehr als ein Hobby. Ich reise gern, ich fotografiere gern, ich gehe gern spazieren. So simpel das klingt. Irgendwohin fahren, aus der Tür gehen und sich bewusst zu verlaufen, ist einfach sehr entspannend für mich. Im Gegensatz zum Filmemachen ist Fotografieren was, wobei ich bewusst versuche meinen Kopf auszuschalten und nur instinktiv zu handeln. Keine Planung, keine Abnahme, kein Konzept.

Wie bist du zum Filmemachen, bzw. zum Fotografieren gekommen? Ist dir eines von beiden wichtiger?
Mir liegt Visuelles arbeiten und ich mag die Arbeit an Projekten. Auch, wenn dieser Satz klingt, wie aus der Bewerbung eines Mediendesigners. Ich finde es schön, Dinge unveränderbar abzuschließen und immer wieder was Neues auszuprobieren. Ich bin Autodidakt und auch stolz drauf. Ich glaube, dass das den Vorteil hat, außerhalb von gängigen Strukturen denken zu können und aus wenig viel zu machen. Ich habe immer wieder das Gefühl, dass viele Filmemacher den Fokus zu sehr auf Kameratechnik und Beleuchtung legen. Dabei vergessen sie, dass ein gutes Drehbuch auch gut ist, wenn es mit einem Handy verfilmt wird. Und ein schlechtes bleibt halt schlecht, egal, ob da eine Red rumsteht.
Wichtiger ist mir eigentlich weder Fotografie noch Filmemachen. Ich mache neben Musikvideos noch eine Menge PR- und Imagefilme und habe für mich irgendwann festgestellt, dass der Hauptunterschied wahrscheinlich darin liegt, welche Aufträge ich annehmen würde – und welche nicht. Ein konkretes Beispiel: Ich hätte kein Problem damit, ein schönes Hochzeitsvideo zu drehen. Ich würde aber keine Hochzeit fotografieren.

Sind neue Projekte in Planung? 
Ich arbeite momentan parallel an drei Musikvideos und nebenbei eigentlich immer an neuen Ideen. Musikvideos sind ein wahnsinnig spannendes Gebiet weil sie auf der Schwelle zwischen künstlerischem Kurzfilm und kommerzieller Werbung stehen. Auf der einen Seite muss man etwas Kreatives, Eigenständiges machen, auf der anderen Seite muss das auch kommerziell funktionieren. Finde ich gut. Viele Videos bedienen nur eine der beiden Seiten: Entweder null kreativ und generisch oder so Elfenbeinturm-Kunst-mäßig und keiner versteht’s.

Wie bist du auf’s Open Screening gekommen und wie war’s für dich?
Ich habe mal was mit Abbas Saberi gedreht, der danach immer mal wieder meinte, ich solle mal vorbeikommen und was zeigen. Ich hatte aber nie was, was ich als wirklich relevant angesehen hätte. Das Open Screening ist auf jeden Fall eine tolle Sache. Auch wenn die Beiträge unterschiedlicher Qualität sind, ist das definitiv eine coole Veranstaltung, um sich inspirieren zu lassen und ins Gespräch zu kommen.

Open Screening im Kino Sputnik.

Open Screening im Kino Sputnik.

Das nächste Open Screening

… findet am Mittwoch, den 18. Oktober 2017, im Sputnik Kino Kreuzberg statt.
Einlass & Filmabgabe ab 20 Uhr
Screenings ab 21 Uhr.
Mögliche Formate: Blu-ray, DVD, AVI, MPG2, MOV, MPG4 sowie alles, was der VLC-Player abspielt … und VHS.

Der Eintritt ist wie immer für Filmemacher und Publikum frei.

Mehr zum nächsten Open Screening bei Facebook und auf www.openscreening.de.
Alle Open Screening-Kurzfilme findet ihr in unserem Open Screening-Kanal!

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