66. Internationale Filmfestspiele Berlin – Kinotipps für 2016

26 Berlinale-Highlights und Insidertipps


Ex-Berlinale-Jurypräsident James Schamus zeigt in "Indignation" wie die Liebe leben zerstört. Im Bild, seine Protagonsiten Logan Lerman und Sarah Gadon. © Winesburg Productions, LLC.

Ex-Berlinale-Jurypräsident James Schamus zeigt in „Indignation“ wie die Liebe leben zerstört. Im Bild, seine Protagonsiten Logan Lerman und Sarah Gadon. © Winesburg Productions, LLC.

Indignation

Darum geht es:
Wir schreiben das Jahr 1951. Marcus Metzner fühlt sich privilegiert, weil er als Spross einer jüdischen Metzgerfamilie dank eines Stipendiums ein College in Ohio besuchen darf und damit einer Einberufung zum Koreakrieg entgeht. Mit seinen ebenfalls jüdischen Zimmergenossen arrangiert er sich, den Beitritt zur jüdischen Studentenverbindung lehnt er jedoch ab. Marcus will sich nicht in Schubladen pressen lassen, denn er hat eigene Ambitionen: Er will Jura studieren und damit den Fußstapfen seines Vaters entgehen. Und er interessiert sich für die blonde Olivia, die, wie er bald feststellen wird, ebenso wenig in diese mit Tugenden durchgetaktete Welt passt wie er selbst.

Was du zum Film wissen musst:
In epischen Linien und mit schauwertigen Retrobildern bestückt, entfaltet „Indignation“ als Adaption eines Philip Roth-Romans ein Setting von schönem Schein und institutionalisierter Biederkeit, das jede noch so unschuldige Rebellion bereits im Keim erstickt und keinen Platz hat für jene, die den Blick über den Tellerrand wagen.

Termine bei der 66. Berlinale:
So 14.02. 09:55 CineStar 3
So 14.02. 18:45 Zoo Palast 1
Mo 15.02. 09:45 CinemaxX 7
Di 16.02. 14:00 Cubix 9
Sa 20.02. 20:00 International

"S one strane" ("On the Other Side") von Zrinko Ogresta feiert seine Premiere im Berlinale-Panorama. © Interfilm

„S one strane“ („On the Other Side“) von Zrinko Ogresta feiert seine Premiere im Berlinale-Panorama. © Interfilm

S one strane

Darum geht es:
Vesnas tägliches Leben ist gezeichnet von ihrer eigenen Vergangenheit, auch wenn augenscheinlich andere Dinge die größere Priorität haben. Stets gehetzt und getrieben durch ihren Familien- und Arbeitsalltag, bleibt ihr nur wenig Zeit, um über die Wunden nachzudenken, die ihr der Bosnienkrieg vor über 20 Jahren zugefügt hat. Bis eines Tages das Telefon klingelt. Z̆arko, nach Jahrzehnten ohne ein einziges Wort, aber auf dem Papier noch immer ihr Ehemann, möchte erneuten Kontakt zu ihr.

Was du zum Film wissen musst:
Regisseur Zrinko Ogresta illustriert anhand seiner Hauptfigur ein Wechselbad der Gefühle, das jenseits von Abscheu, Hass und Ressentiments auch eine längst verdrängte Liebe zurück in die Gegenwart befördert. In kühlen, schwermütigen und sinnstiftend redundanten Bildern beschreibt „S one strane“ eine sowohl persönliche als auch politische Zäsur, die zwei Schicksale vereint und gleichzeitig für immer trennt.

Termine bei der 66. Berlinale:
So 14.02. 22:30 CinemaxX 7
Mo 15.02. 20:15 CineStar 3
Di 16.02. 14:00 International
Sa 20.02. 17:00 Zoo Palast 2
So 21.02. 17:45 CineStar 3

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