66. Internationale Filmfestspiele Berlin – Kinotipps für 2016

26 Berlinale-Highlights und Insidertipps


In den Panorama-Dokumenten stellen die Regie-Brüder Tomer und Barak Heymann "Who's Gonna Love Me Now?" vor. © Heymann Brothers Films

In den Panorama-Dokumenten stellen die Regie-Brüder Tomer und Barak Heymann „Who’s Gonna Love Me Now?“ vor. © Heymann Brothers Films

Panorama Dokumente

Who’s Gonna Love Me Now?

Darum geht es:
Als Saar vor 18 Jahren aus der Siedlungsgemeinschaft in einem Kibbuz ausgeschlossen wurde, seine Eltern sich nicht für ihn stark machten und um ihren Sohn kämpften, zog er nach London, um endgültig frei mit seiner Homosexualität leben zu können. Exzessive Sex- und Drogenabenteuer folgen und er wird HIV-positiv getestet. Im London Gay-Men´s Choir findet er ein neues Zuhause. Die Musik und seine Beziehungen geben ihm Kraft, sich seiner Familie erneut zu stellen.

Was du zum Film wissen musst:
Der Film erzählt sehr einfühlsam von der Begegnung mit sich selbst und den zähen Beziehungen, die Familienverhältnisse manchmal mit sich bringen. Gleichzeitig ist der Film voller Liebe und Humor und ein stilles Aufbegehren für individuelle Lebensentwürfe, die allen Traditionen und Prägungen zum Trotz für ihre eigene Daseinsberechtigung kämpfen.

Termine bei der 66. Berlinale:
Sa 13.02. 17:00 CineStar 7
So 14.02. 22:30 CineStar 7
Mo 15.02. 20:15 Cubix 7
Do 18.02. 22:30 CineStar 7

"Weekends" zeigt die offene Doskriminierung, die Homosexuelle in Korea erfahren. Foto: Berlinale

„Weekends“ zeigt die offene Doskriminierung, die Homosexuelle in Korea erfahren. Foto: Berlinale

Weekends

Darum geht es:
Unter dem Namen G-Voice probt ein Chor junger, homosexueller Männer seit über zehn Jahren jedes Wochenende in Seoul. Mit selbstbeschriebenen, lebensnahen Liedern und poppigen Rhythmen tritt der Chor regelmäßig auf und gilt als einer der wichtigsten Aktivisten für die Rechte sexueller Minderheiten in Korea.

Was du zum film wissen musst:
Anfangs wirkt das Leben der Chormitglieder, wie aus einem lebenslustigen Musical entsprungen. Ihre Lieder folgen einer leichten und eingängigen Melodie, ihre Videos sind bunt und verspielt, doch die Texte lassen eine große Melancholie spüren. Tatsächlich sind Homosexuelle in Korea Opfer offener Diskriminierung, sie gelten als pervers und als Feinde für die traditionelle Familie. Selbst von ihren Eltern können sie kaum auf Verständnis hoffen, wie es die Protagonisten im Film klarstellen. Diese Dokumentation von Lee Dong-ha berührt und stimmt nachdenklich. – TV

Termine bei der 66. Berlinale:
So 14.02. 22:00 CineStar IMAX
Mi 17.02. 20:00 CineStar 7
Do 18.02. 14:30 CineStar 7

25 Jahre nach  "In Bed with Madonna" legen Ester Gould und Reijer Zwaan mit "Strike a Pose" nach. © Lisa Guarnieri

25 Jahre nach „In Bed with Madonna“ legen Ester Gould und Reijer Zwaan mit „Strike a Pose“ nach. © Lisa Guarnieri

Strike A Pose

Darum geht es:
1990 ging Madonna mit „Blond Ambition“ auf ihre dritte Konzerttour. Mit dabei sind die sieben Tänzer, die Madonna schon für ihr „Vogue„-Video (David Fincher) gecastet hatte. Darunter auch die Erfinder des „Vogue„, Luis Camacho und Jose Gutierez. Dokumentiert werden die Konzerte und das Tourleben während der fünfmonatigen Reise im Film „Truth or Dare“ (Alek Keshishian), den Madonna nutzte, um für die Schwulenbewegung und die sexuelle Befreiung eine Lanze zu brechen. Wie sich die noch nicht einmal Zwanzigjährigen damals dabei fühlten und welche Geheimnisse sie 25 Jahre danach noch immer mit sich herumtragen, zeigen und erzählen Ester Gould und Reijer Zwaan in ihrer Doku „Strike a Pose„.

Was du zum Film wissen musst:
Truth or Dare„, der in Deutschland „In Bed with Madonna“ hieß, zählte seiner Zeit zu den umsatzstärksten Dokumentarfilmen und war mit fast 30 Millionen US Dollar ein echter Box Office Hit. Diese Umsatzmarke ist sicher nicht erklärtes Ziel der Regisseure Gould und Zwaan. Ihr Film will einen Einblick in die frühen 90er, die Zeit der Aids-Epidemie und das Lebensgefühl nach der konservativen Reagan Ära geben und schaut hinter die perfekt inszenierte Kulisse der pompösen Blond-Tour. Der Film feiert seine Weltpremiere im Panoramaprogramm.

Termine bei der 66. Berlinale:
Mo 15.02. 17:00 International
Di 16.02. 12:00 CineStar 7
Mi 17.02. 17:45 Cubix 8
Fr 19.02. 14:30 Colosseum 1
So 21.02. 17:30 Cubix 7

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12