Bristpotting-Leiterin Alex Thiele im Interview


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Von 13. bis 15. November 2009 zeigt das britisch-irische Filmfestival britspotting 20 Spiel- und Dokumentarfilme im „Babylon Mitte“ und sechs Kurzfilmreihen im „Downstairskino“des Filmcafés in der Schliemannstraße 15 in Prenzlauer Berg.
Zudem wiederholt britspotting alle Filme beim rewind vom 16. bis 18. November in den gleichen Kinos.
Vorab beantwortete uns Alex Thiele, die Leiterin von britspotting, einige Fragen…

Alex, welche Idee steht hinter britspotting, speziell für Deutschland?

Alex Thiele: Das British Council und ein deutscher Filmverleih haben britspotting vor zehn Jahren als Gemeinschaftsprojekt aus der Taufe gehoben, um eine Plattform für neue britische Filme zu schaffen. 2005 entschieden wir, auch irische Filme einzubinden, wodurch das Programm noch facettenreicher und gewichtiger wurde. Britische Pop-Kultur – Musik, Filme und Mode – genoss in Deutschland schon immer viel Aufmerksamkeit und das wird auch in Zukunft so sein.

Abgesehen vom britisch-irischen Fokus: Was macht britspotting aus?
Alex Thiele: britspotting versteht sich hauptsächlich als Independent-Festival und zeigt kleinere, unabhängig produzierte, dafür oftmals eigenwillige und interessante Filme, die auch ein Risiko eingehen und das Publikum überraschen.

Glaubst du, dass das Kino ein aktiver Vermittler von Kultur zwischen Ländern sein kann, in diesem Fall zwischen Deutschland und dem UK sowie Irland?
Alex Thiele: Absolut! Historisch gesehen gab es schon immer eine gewisse Faszination zwischen diesen Ländern, das zeigt sich in dem fortwährenden kulturellen Austausch. Und das Kino ist ein starkes Medium, das sowohl Grenzen verstärken als auch einreißen kann.

Wie wählt ihr die Filme aus?
Alex Thiele: Normalerweise halten wir bei den Filmfestivals in London, Edinburgh und Galway nach neuen Filmen Ausschau. Wir haben auch engen Kontakt zu deutschen Filmverleihen, um zu sehen, ob sie britische oder irische Filme zur Veröffentlichung in Deutschland aufgenommen haben. Denn es ist immer sehr aufregend, dem Publikum eine Vorpremiere bieten zu können. Inhaltlich schließen wir keine Themen aus – wir sind sehr aufgeschlossen und schätzen das auch an unserem Publikum.

Was macht britisches Kinos besonders reizvoll?
Alex Thiele: Der Humor, sozialer Realismus, Multikulturalität, Geschichte, britische Popkultur, Mode und Musik.

Was gibt es beim 10-jährigen Jubiläum von britspotting zu erleben?
Alex Thiele: Für unseren zehnten Geburtstag haben wir uns entschieden, ein spezielles Programm zu organisieren und nur das Beste des britischen und irischen Filmsortiments zu zeigen. Das Publikum wird nicht enttäuscht, für jeden ist etwas dabei: Großartige Filme, die Filmschaffenden sind zum Greifen nahe, und tolle Partys.