Filmförderungsanstalt veröffentlicht Geschäfts- und Förderbericht für 2009


Die Filmförderungsanstalt (FFA) hat ihren aktuellen Geschäfts- und Förderbericht für das Jahr 2009 veröffentlicht und verzeichnete laut Bericht im letzten Jahr Einnahmen in Höhe von 76,1 Mio. Euro, 2008 waren es 72,7 Mio. Euro. Davon wurden im selben Zeitraum Fördermittel in Höhe von 51,4 Mio. Euro (62,4 Mio. Euro) an die deutsche Film-, Kino- und Videowirtschaft ausgezahlt.

Insgesamt standen der FFA im Jahre 2009 rund 60,1 Mio. Euro an Fördermitteln für die Vergabe zur Verfügung – knapp 11,5 Mio. Euro weniger als im Jahr davor. Grund für den Rückgang waren die Auseinandersetzungen um das Filmförderungsgesetz (FFG). In deren Folge haben einige Kinounternehmen ihre gesetzlich vorgeschriebene Filmabgabe unter Vorbehalt gestellt, weshalb die Mittel nicht im Förderkreislauf zur Verfügung stehen. Durch das seit November 2009 in Kraft getretene Gesetz wird mehr Wert auf die Förderung von qualitativ hochwertige Filmproduktionen gelegt. Hierzu trägt eine verstärkte Drehbuchförderung bei. Zu den Aufgaben der FFA gehört es nun auch die Belange der Beschäftigten der Filmwirtschaft zu unterstützen. Damit wurden im Filmförderungsgesetz erstmals soziale Mindeststandards in der Filmbranche berücksichtigt.

Die Schwerpunkte der Fördertätigkeit der FFA lagen auch im letzten Jahr auf der Produktionsförderung, in der 15,5 Mio. Euro für 49 Kinofilme bewilligt wurden. Die Referenzproduktionsförderung erreichte im selben Zeitraum ein Volumen von 10,0 Mio. Euro, die auf 107 Kinofilme entfielen. Für die Absatzförderung wurden im zurückliegenden Geschäftsjahr 18,7 Mio. Euro ausgeschüttet, darunter 12,7 Mio. Euro für Medialeistungen. Daneben vergab die FFA für Drehbuchförderung 800.000 Euro, während neue Kurzfilmprojekte mit 562.000 Euro gefördert wurden.

Darüber hinaus unterstützte die FFA die deutschen Filmtheaterunternehmen und -betreiber (5,5 Mio. Euro) sowie die Videoprogrammanbieter und Videotheken (7,1 Mio. Euro) mit insgesamt rund 12,6 Mio. Euro. Filmberufliche Weiterbildung sowie Forschung, Rationalisierung und Innovation wurden mit 321.000 Euro gefördert, im Rahmen des deutsch-französischen Abkommens vergab die FFA rund 1,5 Mio. Euro

Aktuelle Förderung

Aktuell hat die Vergabekommission der FFA der Constantin-Produktion „Die drei Musketiere“ die Höchsteinzelförderung in Höhe von 1 Mio. Euro zuerkannt. Die Verfilmung des berühmten gleichnamigen Romans von Alexandre Dumas ist die erste deutsche 3D-Produktion, die weitgehend in Deutschland realisiert wird. Die Dreharbeiten unter der Regie des Engländers Paul W.S. Andersons (u.a. „Resident Evil„) beginnen im August in Bayern. Der Film mit OSCAR-Preisträger Christoph Waltz in einer Hauptrolle wird voraussichtlich Mitte nächsten Jahres in die Kinos kommen.

Insgesamt vergab die Kommission in ihrer 191. Sitzung 3,5 Mio. Euro Produktionsförderung an 10 Filmproduktionen. Zu den weiteren geförderten Projekten – darunter vier internationale Koproduktionen – zählt auch die Romanadaption „Russendisko„. Die Verfilmung des Bestsellers des in Deutschland lebenden russischen Autors Wladimir Kaminer wird von Oliver Schmitz umgesetzt und mit 550.000 Euro gefördert. Der Regisseur war zuletzt mit seinem jüngsten Werk „Life, Above All“ in diesem Jahr in der Sektion „Un Certain Regard“ der Internationalen Filmfestspiele von Cannes vertreten. Darüber hinaus bewilligte das Gremium 350.000 Euro für die ZDF-Koproduktion „Offroad“ sowie 80.000 Euro für eine Kinofilmdokumentation über Christoph Schlingensiefs Projekt „Operndorf Afrika„. Zusätzlich förderte die Vergabekommission mit 150.000 Euro das Spielfilmdebut des Nachwuchsregisseurs Markus Sehr. Der Absolvent der Internationalen Filmschule Köln dreht die Komödie „Eine Insel namens Udo“ mit Comedian Kurt Krömer in der Hauptrolle.

Quelle: FFA