Independent Filmfestival 2010 im Filmkunst 66


Filmszene: "Little Ashes"

In diesem Jahr präsentiert das Independent Filmfestival im Kino Filmkunst 66 vom 22. Juli bis 8. August 24 Filmpremieren des unabhängigen Kinos, darunter sechs Previews, die noch in diesem Sommer ins Kino kommen werden und achtzehn Filme, die hierzulande trotz all ihrer künstlerischen und unterhaltsamen Kinoqualität keinen Verleih gefunden haben. Darunter finden sich Arbeiten so bekannter Künstler wie James Russo, Matt Dillon, Ben Kingsley, Kate Beckinsale, Ornella Muti, Francois Ozon, Isabelle Coitext und Charlie Kaufman.

Synecdoche, New York“ ist das Regiedebüt des Drehbuchautors Charlie Kaufman. Wer von Kaufman geschriebene Filme wie Being John Malkovich„, „Vergiss mein nicht!“ und ­“Adaptation“ gesehen hat, der weiß, dass seine Stoffe alles andere als konventionelle Hollywood-Ware sind. Seine Arbeiten reflektieren das Kino, den Schaffensprozess und das große Scheitern. So auch Philip Seymour Hoffman, der in „Synecdoche, New York“ einen gefeierten Theaterregisseur spielt, der in eine Lebenskrise gerät. Doch er stilisiert sein Elend zu einem Kunstwerk. In einem Lagerhaus baut er über Jahre hinweg sein Leben nach und bevölkert seine Stadt New York mit Doppelgängern und anderen realen Personen.

Kaufmanns Film war in Amerika kein Glück beschieden, er startete dort lediglich mit neun Kopien und wurde hierzulande nicht mal mit einer DVD-Auswertung bedacht. Ähnlicher Fall andere Ausgangslage: „Little Ashes„. „Twilight„-Star Robert Pattinson wollen offensichtlich nur wenige ausserhalb des Vampir-Universums sehen, seine vier andere Filme, die er in den vergangenen Jahren drehte, darunter auch „Little Ashes„, liefen in Deutschland nicht in den Kinos. Pattinson verkörpert in „Little Ashes“ den jungen Salvador Dali.

Ein weiteres Highlight der diesjährigen Ausgabe des Independent Filmfestivals ist „The Unscarred„, von Regisseur Buddy Giovinazzo („Unter Brüdern“). Sein Film scheiterte allerdings aus einem einfachen Grund: Die Produktionsfirma ging Konkurs und der Film verschwand in irgendeiner Schublade, wurde aber immerhin im vergangenen Jahr auf DVD veröffentlicht. Zum Inhalt: Nach 20 Jahren finden drei Studienfreunde wieder zusammen, der Brite Travis, der Amerikaner Mickey und der Deutsche Johann. Johann ist mit der Italienerin Rafaella verheiratet, auf die seinerzeit auch die anderen ein Auge geworfen hatten. In Berlin treffen die Drei aufeinander und müssen plötzlich eine Leiche beseitigen. Das lässt alte Spannungen aufleben und endet schließlich in einem Kammerspiel, an dem auch Charlie Kaufmann Freude gehabt hätte.

Ebenfalls ein Hingucker sind die preisgekrönte Animationsfilme, die vor den einzelnen Hauptfilmen laufen werden. Der Kurzfilm ist seit Jahren nur noch selten im Kino vertreten. Im Kino Filmkunst 66 erhält das Filmgenre, wie auch die 24 Spielfilme, seinen rechtmäßigen Platz zurück: Auf der großen Leinwand.

Das Pogramm zum Download

Independent Filmfestival Filmkunst 66, 22. Juli bis 8. August, www.filmkunst66.de

Trailer „Synecdoche, New York“: