achtung berlin 2011: Erste Einblicke in das Programm

Einen Pilgerweg der ganz anderen Art legt der junge Yehya zurück. Ein Messer in der Tasche, Adrenalin im Blut und einen Traum im Kopf: Gangster sein, und zwar der größte überhaupt. Yehya ist der „Boss von der Sonnenallee“ – einer der Gangsterläufer von Berlin-Neukölln. „Gangsterläufer“ von Christian Stahl zeichnet das eindrückliche Porträt eines „Intensivstraftäters“, dessen Charme, kriminelle Energie und Reflektionsvermögen verblüffen und schockieren. Zwischen muslimischer Tradition und Gangsterträumen, Macho-Image und Moschee, dem allgegenwärtigen Krieg in der fremden Heimat der Eltern und dem Überleben in Europa. Der Film lässt die anhaltende Integrationsdebatte in einem völlig neuen Licht erscheinen.

In dem Dokumentarfilm „The other Chelsea“ von Jakob Preuss begegnen sich Kohlekumpel und Oligarchen – zwei gegensätzliche Welten- an einem Ort: dem Fußballstadion von Schachtjor Donezk. Das Kohlegebiet Donezk ist eine heruntergekommene Region im Osten der Ukraine. Von einem Milliardär finanziert, von der Politik benutzt und von den Fans als Hoffnungsträger einer besseren Zukunft gefeiert, gewinnt ein bis dahin nahezu unbekannter ortsansässiger Fußballclub überraschend den UEFA Cup. Anhand verschiedener Akteure, die versuchen, vom kometenhaften Aufstieg ihrer Helden zu profitieren, beschreibt der Film mit leichter Hand eine komplexe Welt, in der Macht und Korruption, aber auch menschliche Wärme und Miteinander den Alltag bestimmen.

achtung Berlin, 13. bis 20. April 2011, www.achtungberlin.de