filmPolska 2011: Neues Polnisches Kino


Filmszene: "Dekalog"

Filmszene: "Dekalog"

Nachwuchs und Altmeister

Von Venedig selbst – oder besser der Sehnsucht nach Venedig – handelt „Wenecja“ („Venedig„) von Jan Jakub Kolski. Mit Hilfe von Kameramann Arthur Reinhart, dem (und seinem ebenso renommierten Kollegen Paweł Edelman) das Festival in diesem Jahr einen weiteren Schwerpunkt widmet – erschafft Kolski in einem überschwemmten Keller eine fantastische Traumwelt, die der unruhigen Zeit des Zweiten Weltkriegs, in der das Werk angesiedelt ist, entgegen steht. Bezaubernd. Die stärkere Präsenz von polnischen Werken auf den großen Filmfestivals bestätigt die gute Arbeit, die Polens Kaderschmieden, wie der Andrzej Wajda Master School of Film Directing oder den Filmhochschulen in Łódź und Katowice, leisten. Sie führen das Erbe der Meister fort und entwickeln eine eigene cineastische Kraft.

filmPolska erlaubt dank der Wiederaufführung von Krzysztof Kieślowskis Klassiker „Dekalog“ (1989) im Zeughauskino im Deutschen Historischen Museum spannende Stilvergleiche. Kieślowskis bis dato als Dokumentarfilmer gefeiert, setzte mitten im gesellschaftlichen und politischen Umbruch der ausgehenden 80er Jahre die zehn Gebote filmisch um. Kritik und Publikum waren begeistert. Gerade „Ein kurzer Film über das Töten“ und „Ein Kurzer Film über die Liebe“ räumten bei A-Festivals in Cannes oder San Sebastian Auszeichnungen ab.

Denis Demmerle

filmPolska vom 14. bis 20. April 2011; Hackesche Höfe Kino, Club der Polnischen Versager, Filmmuseum Potsdam, Filmclub K-18, Neue Kant Kinos, Kino Arsenal, Kino FSK, Zeughauskino, www.filmpolska.de

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