Asian Hot Shots 2011 im Moviemento


Filmszene: "Doman Seman"

Filmszene: "Doman Seman"

Schrilles Asien, mitten in Kreuzberg
Laut, durchgeknallt, irgendwie seltsam – die Asian Hot Shots haben sich in den vergangenen Jahren einen extrovertierten Ruf in der Berliner Filmfestival Szene gemacht. Angefangen von einem auffälligen Design der preisgekrönten Werbeagentur Formdusche (Gestaltung Theatertreffen 2011), einer Filmauswahl, welche europäische Sehgewohnheiten auf das Absurdeste zu unterwandern sucht und dem ältesten noch betriebenen Kino Berlins und Deutschlands, dem Moviemento in Kreuzberg. Ob Animation oder Videokunst, ob Spielfilm oder Dokumentarfilm, ob Japan oder Korea – Asian Hot Shots stehen erneut für unabhängiges, asiatisches Kino jenseits des Mainstreams. Auch in diesem Jahr gibt es an drei Tagen, vom 9.  bis 11. Septemer, ein dichtes Filmprogramm aus Spielfilmen, Kurzfilmen und Dokumentationen zu sehen.

Mit dabei ist der Nippon Connection GewinnerDoman Seman“ von Go Shibata, der ein unkonventionelles Zukunftsszenario zeigt. In einer Welt voller Chaos, beherrscht von schrulligen Medienmogulen, scheint nur der Tagedieb Shinsuke von alledem nichts mitzubekommen. Der Film entfaltet eine visuelle Dichte, untermalt mit dem Sound japanischer Underground Bands. Ebenso spektakulär ist „Gandu„, der schon auf der diesjährigen Berlinale gezeigt wurde und Eröffnungsfilm der diesjährigen Asian Hot Shots ist. Eigentlich fast undenkbar, dass so ein Film aus Indien kommt – der Filmemacher Q hat ihn trotzdem gemacht: Gandu taucht mit seinem Freund Riksha, ein durchgeknallter Bruce Lee Fan, ein in eine dunkle Fantasiewelt voller Rap, Drogen, Pornos und Horror. Die Musik stammt von der britischen Band Asian Dub Foundation. Nicht minder eigenwillig: „Madame X„, ein Film aus der queeren Sektion. Zweites Highlight dieses Blocks ist der hochbrisante „Insects in the Backyard„, der in seiner Heimat Thailand gleich zwei Mal zensiert und verboten wurde, mit der Begründung: „disruption of national order and public morals„.

1 2