Osborne Kurzfilmfestival
Daniel Brühl lässt den Stier raus
Daniel César Martín Brühl González Domingo – erst der volle Name von Schauspieler Daniel Brühl offenbart seine spanischen Wurzeln. In Barcelona als Sohn eines deutschen Regisseurs und einer spanischen Lehrerin geboren, hisste er bereits Anfang 2011 mit der Eröffnung seiner eigenen Tapas-Bar „Bar Raval“ in Berlin die spanische Flagge. Jetzt ist er Schirmherr des Osborne Kurzfilmfestivals, das unter dem Motto „Der Stier in mir!“ spanisches Temperament bei kreativen Filmemachern wecken will.
Hinter dem Festival steht das spanische Unternehmen Osborne, das Brandy, Portwein und Sherry herstellt. Bekannt ist vor allem das Markenzeichen der Firma: Der Osborne-Stier wurde 1956 als Symbol für die Firma entworfen, ist aber mittlerweile vor allem als Sinnbild für Spanien bekannt und prangt unter anderem meterhoch an den spanischen Fernstraßen. Daniel Brühl gestaltete bereits 2007 zum 50. Geburtstag des symbolträchtigen Stiers zusammen mit seinen Kollegen Moritz Bleibtreu, Bettina Zimmermann und Hannes Jaenicke ein überlebensgroßes Stierkunstwerk nach seinen Vorstellungen, welches für gute Zwecke versteigert wurde. Jetzt wurde „El Toro“ erstmals als Muse für Hobbyfilmer eingesetzt, die bis Ende 2011 ihre Kurzfilme zum Thema „Der Stier in mir!“ einreichen konnten. „El Toro hat absolut künstlerische Symbolkraft„, beschreibt Brühl die Inspiration durch das Stiersymbol. „Er verkörpert für mich die Idee von ungebremsten Temperament.“
Inwieweit die Filmkünstler ihr Temperament zum Ausdruck gebracht haben, kann derzeit jeder selbst beurteilen. Alle von der Jury nominierten Beiträge sind auf der Website des Filmfestivals zu sehen und stehen zur Abstimmung frei. Denn in den beiden Kategorien Film und Animation wird zwar die vierköpfige Jury um Brühl die besten auswählen und mit je 6.000 Euro prämieren. Doch es gibt auch einen Publikumspreis, für den noch bis Ende März abgestimmt werden kann. Die Zuschauerlieblinge in beiden Kategorien werden mit einer Spanienreise belohnt. Die Preisverleihung findet im Mai in Berlin statt. Neben der Auszeichnung ist für ambitionierte Jungfilmer sicherlich besonders inspirierend, die Jury kennenzulernen: Neben Schauspieler Daniel Brühl sind die Regisseurin und Drehbuchautorin Esther Gronenborn („alaska.de„), der Produzent Andro Steinborn („Lola rennt„, „Funny Games„) und Jim Lacy, Leiter des Hamburger Animationsstudios STOPTRICK und selbst preisgekrönter Macher von Animationsfilmen, für die Auswahl der besten Stier-Filme verantwortlich. In der Kategorie Animation gibt es anscheinend noch deutlich Luft nach oben, denn nur sieben Beiträge sind zur Wahl nominiert. Die Kategorie Film ist mit rund 50 Beiträgen ganz gut gefüllt, wobei es deutliche Qualitätsunterschiede gibt. Einige Favoriten haben sich beim Publikum bereits herauskristallisiert, wie sich an den Bewertungen zeigt. Ob das Endergebnis mit dem der Jury übereinstimmt oder ob die Meinungen von Profis und Publikum total auseinander gehen, wird sich zeigen, wenn Daniel Brühl die Preise übergibt.
Verena Manhart
Hier könnt ihr noch bis zum 31. März für euren Favoriten abstimmen: www.festival.osborne.de