Shorts Attack im Grünen Salon

Love – Love - Love


Ein Flamingo wird zum Tiger, Filmszene: "Flamingo Pride"

Ein Flamingo wird zum Tiger, Filmszene: "Flamingo Pride"

Liebe, hach die Liebe kennt oft keine Grenzen oder aber reißt eben diese ein. Was macht die Liebe unserer Zeit eigentlich aus? Universell betrachtet kennt unsere Gesellschaft in Sachen Liebe ja angeblich keine Grenzen mehr. Ein Herr Wowereit zum Beispiel als regierender Bürgermeister Berlins vor dreißig Jahren – wohl eher grenzwertig. Wie schwer es dennoch ist, seine Liebe in der heutigen westlichen Welt gänzlich ausleben zu können, zeigen einige Kurzfilme der allmonatlichen Kurzfilmreihe Shorts Attack. Diesmal unter dem Motto: „Wo die Liebe hinfällt“. Das sagt man ja auch im Volksmund, wobei der norwegische Filmemacher Magne Pettersen das mit dem Fallen sehr wörtlich nimmt. In seinem Beitrag „Hopp“ (2005) hopsen ständig Selbstmörder von einer Brücke, unter der ein Mann in einem Häuschen wohnt. Neben diesem typisch skandinavisch-humorigen Film gibt es natürlich noch einige andere witzige Streifen. Gerade die holländischen Filme „Sugar“ (2010) von Jeroen Annokkeé und „Born and raised“ (2009) von Eelko Ferwerda überzeugen durch ihre schicksalsentscheidende Slapstick-Einlagen. Sehr zum Schmunzeln ist auch die deutsche Animation „Flamingo Pride“ (2011) von Tomer Eshed, die sehr anschaulich erläutert, was einen einzigen heterosexuellen Flamingo auf einem riesigen schwulen Flamingo-Rave zum Tiger werden lässt.

Doch die Liebe und ihre Begleiterscheinungen kann nicht nur komisch sein. Dass es mit der Liebe bekanntlich auch mal Probleme geben kann, zeigt dann auch die Grenzen auf, die sie eben so zieht. „Cappuccino“ (2010) vom Schweizer Tamer Ruggli thematisiert etwa die alltäglichen Schwierigkeit eines Jugendlichen und wie dieser zu seiner Homosexualität steht. Klar werden die Romantiker auch nicht zu kurz kommen und hie und da wird sich eine Schmonzette ins Programm schleichen. Wer also mal wieder sein Liebesbarometer testen will und daran erinnert werden möchte, wie die Liebe in ihren Spielarten Grenzen zieht, einreißt oder sich einfach mal wieder nur gut unterhalten lassen möchte, der sollte sich entweder am Freitag den 23. März um 20.30 Uhr im Grünen Salon oder aber am Sonntag den 25. März um 20.30 Uhr im Passage-Kino-Neukölln einfinden.

Sven Bruelke