Haneke gewinnt mit „Liebe“ den Europäischen Filmpreis
Michael Hanekes Drama „Liebe“ hat den Europäischen Filmpreis gewonnen. Das gab die Jury bei der Gala in Valletta auf Malta bekannt. Der Regisseur aus Österreich galt als großer Favorit und gewann wie bereits vor drei Jahrenmit seinem Film „Das weiße Band„. „Liebe“ (zur Filmkritik) erhielt drei weitere wichtige Auszeichnungen beim Europäischen Filmpreis: Haneke selbst wurde in der Kategorie Beste Regie geehrt. Seine beiden Hauptdarsteller Emmanuelle Riva (85) und Jean-Louis Trintignant (81) gewannen die Trophäen als Beste Schauspieler. Christian Petzold ging bei der Preisverleihung leer aus. Sein DDR-Drama „Barbara“ war in zwei Kategorien – u.a als Bester Film – nominiert gewesen, gewann aber keine Auszeichnung. Den Preis für das Beste Drehbuch gewannen Thomas Vinterberg und Tobias Lindholm für ihr Drama „Die Jagd„. Zwei Preise gingen an das Drama „Shame“ des Briten Steve McQueen. Darin spielt der deutsch-irische Schauspieler Michael Fassbender einen sexsüchtigen Mann. „Shame“ wurde sowohl für die Beste Kamera und als auch den Besten Schnitt ausgezeichnet. Ebenfalls zwei Preise erhielt der Spionagethriller „Dame König As Spion“ von Tomas Alfredson für die Filmmusik und das Szenenbild. Gary Oldman (hier im Interview) war für seine Leistung in dem Film noch als Bester Schauspieler, ging aber leer aus.
Zwei Preisträger standen bereits vor Beginn der Gala fest. Helen Mirren („Die Queen„) wurde für ihren Beitrag zum Weltkino geehrt. Der italienische Regie-Altmeister Bernardo Bertolucci erhielt den Preis für sein Lebenswerk.
Die Gewinner in der Übersicht:
Bester Film: „Liebe“ von Michael Haneke
Beste Regie: Michael Haneke („Liebe„)
Beste Schauspielerin: Emmanuelle Riva („Liebe„)
Bester Schauspieler: Jean-Louis Trintignant („Liebe„)
Bestes Drehbuch: Thomas Vinterberg und Tobias Lindholm („Die Jagd„)
Beste Kamera: Sean Bobbitt („Shame„)
Beste Filmmusik: Alberto Iglesias („Dame König As Spion„)
Bester Schnitt: Joe Walker („Shame„)
Bester Dokumentarfilm: „Winternomaden“ von Manuel von Stürler
Bester Animationsfilm: „Alois Nebel“ von TomᨠLunák
Prix Fipresci für die beste europäische Entdeckung: „Kauwboy“ von Boudewijn Koole
Publikumspreis für den besten europäischen Film: „Come as you are“ („Hasta la vista„) von Geoffrey Enthoven
Kurzfilmpreis: „Superman, Spiderman sau Batman“ („Superman, Spiderman or Batman“) von Tudor Giurgiu
Ehrenpreisträger: die britische Schauspielerin Helen Mirren (für ihren Beitrag zum Weltkino)
Regisseur Bernardo Bertolucci (für sein Lebenswerk)