Too Drunk To Watch im Moviemento

Eine ganze Menge Punk in Berlin


Filmszene: "This Ain´t California"

Filmszene: "This Ain´t California"

„Too Drunk to Watch“ heißt es vom 9. bis 12. Mai nun schon zum zweiten Mal im Moviemento. Nach dem Einstand im letzten Jahr und einem Ableger in Hamburg zeigt das diesjährige Punkfilmfestival an vier Tagen Filme rund um die Punkszene.

Dabei hat Organisator Cornelius „Corny“ Schulz von F.A.M.E.D. Booking sowohl bekanntere Filme, darunter „Dorfpunks“ (Lars Jessen, D 2009) und This Ain’t California (Marten Persiel, D 2012), als auch Deutschlandpremieren ausländischer Dokumentarfilme ins Festivalprogramm aufgenommen. Beim Anschauen des Programms wird klar, dass der Schwerpunkt des Festivals beim Dokumentarfilm liegt und vor allem Einblicke in die globale Punkszene gibt. So begleitet der Eröffnungsfilm „The Punk Syndrome“ (Jukka Kärkkäinen & J-P Passi, Fin 2012) eine finnische Punkband mit Down Syndrom.

Damit der Punk auch alle Sinne erreicht, gibt es bei ausgewählten Filmvorführungen Akustik-Konzerte direkt im Kino und Bier für einen Euro. Richtig laut wird es dann am Samstag im Festsaal Kreuzberg, wenn Rantanplan und Casanovas Schwule Seite auf der Bühne stehen. Will man hoffen, dass sich das Credo „Too Drunk to Watch“ erst am Samstag erfüllt. Wir haben mit Cornelius Schulz über das Festival, Punkrock und Berlins Lieblingsthema, die Gentrifizierung, gesprochen.

Corny, warum eigentlich ein Punkfilmfestival?
Ich gehe öfter zu verschiedenen Filmfestivals, wie z.B. dem Down Under Berlin oder dem Pornfilmfestival und dachte mir, warum gibt es eigentlich kein Filmfestival, das sich mit Punk beschäftigt. Außerdem bringt es meine beiden großen Leidenschaften perfekt zusammen Punkrock und Kino.

An wen richtet sich das Festival?
An alle, die sich für Punk und Filme interessieren, also nicht nur Punks. Manche werden vielleicht überrascht sein, wie professionell einige Punkfilme gemacht sind. Schon im letzten Jahr war zu erkennen, dass das Publikum zu 50 Prozent aus eindeutig erkennbaren Punkrockern bestand, aber auch zu 50 Prozent aus Leuten, die einfach an guten Filmen interessiert sind.

Wissen die Leute zu wenig über Punk?
Gerade die Dokumentationen aus Asien, Kanada und Australien sollen auf alle Fälle zeigen, wie und was dort so los ist. Und so lerne ich auch immer neue Aspekte über Punk kennen. Aber es soll kein reines Dokumentationsfestival werden, genauso wichtig sind die Spielfilme, wo es um den Spaß geht, und darum ein oder zwei Bier während des Films zu trinken. Schlussendlich ist mir diese Mischung total wichtig.

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