Asian Film Festival Berlin im Haus der Kulturen der Welt

Dynamik und Selbstverständnis


"Mekong Hotel": Lebensentwürfe am Grenzfluss

"Mekong Hotel": Lebensentwürfe am Grenzfluss, Copyrights at The Match factory

Thailand, Vietnam, Kambodscha und die asiatische Diaspora in den USA – die mittlerweile vierte Ausgabe des Asian Film Festivals fokussiert in diesem Jahr, vom 8. bis 11. August, auf den Neuen Pazifik – eine geopolitisch ungenau umrissene Zone, die sowohl als unsichtbar wie auch als neues globales Machtzentrum definiert wird. Wirtschaftliche, politische und kulturelle Entwicklungen finden hier nicht selten ungesehen von der Weltöffentlichkeit statt.

Das Filmfestival, in diesem Jahr ein Teil der Wassermusik im Haus der Kulturen der Welt, zeigt dementsprechend neue Arbeiten asiatischer Regisseure, die die Dynamiken und Selbstverständnisse der Menschen aus dem pazifischen Raum aus differenzierten Perspektiven zeigen. Das Spektrum reicht vom Autorenkino eines Apichatpong Weerasethakul über jenen jungen Filmemachern aus Vietnam und Kambodscha, die heute zu den aufstrebenden Independent-Produzenten in den USA gehören.

Eröffnet wird das Festival mit einer Performance des Londoner Tanz-Duos Florencia Guerberof und Arata Mori und dem Film „Seeking Asian Female“ (Debbie Lum, USA, 2012), der die Suche eines alten Amerikaners dokumentiert, der für seine dritte Ehe die perfekte, exotische, junge Braut aus China über das Internet ausfindig macht. „Mekong Hotel“ (Thailand, 2012) liest sich ebenso wie Lums Porträt als Metapher auf die Dimension des menschlichen Lebens, die der thailändische Filmemacher Apichatpong Weerasethakul („Uncle Boonmee Who Can Recall His Past Lives„) zur Zeit der Flutkatastrophe in Thailand drehte. „Mekong Hotel“ ist das Portrait eines Hotels, das in der Nähe des Mekong Flusses im Nordosten Thailands liegt und der eine natürliche Grenze zu Laos bildet. In den Schlafzimmern und auf den Terrassen des Hotels werden die Proben für „Ecstasy Garden“ durchgeführt, ein Film, dessen Drehbuch Apichatpong Weerasethakul bereits einige Jahre zuvor geschrieben hat.

Ein weiteres Highlight des diesjährigen Festivals stellt die Auswahl von sieben Kurzfilmen dar, die den Blick auf queeres Leben in Vietnam und Kambodscha legt. Der Dokumentarfilm „Linsanity“ (Evan Jackson Leong, USA, 2012) erzählt die Geschichte eines Aussenseiters, die des NBA-Lieblings Jeremy Lin, der sich seine Position als Chinese American in der Nationalen Basketball Liga hart erkämpfen musste.

MD

Asian Film Festival Berlin 8. bis 11. August, Haus der Kulturen der Welt, www.asianfilmfestivalberlin.de