Favourites Film Festival Berlin 2013 in der Kulturfabrik Moabit

Favoriten, Favoriten!


"Nach Wriezen" von Daniel Abma läuft am Freitag (23. August) beim FFF.

"Nach Wriezen" von Daniel Abma läuft am Freitag (23. August) beim FFF.

Was sich im letzten Spätsommer abzeichnete, nimmt dieses Jahr Gestalt an. Das Favourites Film Festival Berlin hat zugelegt! Qualitativ ist das zwar kaum möglich, denn schon in den vergangenen Jahren war die Filmauswahl erlesen. Quantitativ ließ sich da offensichtlich aber doch noch etwas machen: Es gibt nun einen Festivaltag mehr als bei den ersten beiden Auflagen. Wachsende Zuschauerzahlen verlangten nach einer Vergrößerung des mitnichten kleinen und gleichwohl spitzen Programms. Das Erfolgsrezept des Festivals, ganz ohne Nuancen in der Stimme, ist sichtbar einfach wie genial: Man werfe aus aller Herren Länder die beliebtesten Zuschauerfilme in einen Festivaltopf und kredenze das einem ebenso bunten wie filmhungrigen Publikum an einem vermeintlich suburbanen Spielort – mitten in der City.

Die Kulturfabrik in Moabit besitzt typisches Berliner Flair. Hier findet man sie noch – Subkultur, die auf dem Weg zum Mainstream ist. Auch ein Grund sich vom 21. bis 25. August in der Lehrter Strasse die Publikumslieblinge von internationalen und nationalen Filmfestivals anzusehen. Der Eröffnungsfilm des Favourites Film Festival Berlin am Mittwochabend wird „The forgotten Kingdom“ (2013 USA, Lesotho, South Africa) sein, der beim Ashland Independent Film Festival in Oregon seine Premiere feierte und dort auch prämiert wurde. Nach der feierlichen Eröffnung des Festivals im Garten der Kulturfabrik zeichnet Andrew Mudge in seinem Langfilmdebüt die Reise des jungen Atang (Zenzo Ngqobe) von seinem Lebensort Johannesburg in sein fast vergessenes Heimatland Lesotho nach. Ein mit spektakulären Bildern gesäumter Pfad – „Back to the roots“, wie der Bostoner Mudge es beschreibt – und der Weg eines jungen Mannes zurück in seine Heimat, zur Familie, zum gerade verstorbenen Vater und schließlich zur eigenen Identität. Ebenfalls ins Programm hat es Daniel Abmas Dokumentation Nach Wriezen geschafft. Abmas Film erzählt von drei jungen Männern, die gerade aus der Justizvollzugsanstalt Wriezen entlassen worden sind und die in eine Gesellschaft zurückgeschickt werden, die im Gegenzug für die wiedergegebene Freiheit die Eingliederung und die Anpassung fordert. Ein Interview mit dem Regisseur gibt es hier.

Im alten Schlachthaus in Moabit gibt es neben den Filmen auch in diesem Jahr ein illustres Rahmenprogramm. Neben der ein oder anderen Tanzveranstaltung wird Moderator Rex Kramer die Filme des FFF zum Anlass nehmen, um am Donnerstag das legendäre Berliner Filmtablequiz zu veranstalten. Dem besten Team gebührt nicht nur Ruhm und Ehre, es gibt auch tolle Preise zu gewinnen. Als besonderes Festival-Highlight findet am Samstag die Favourite Shorts Night statt. Open Air werden neun kurze, unterhaltsame Meisterwerke aus alle Sparten gezeigt.

Auch die Kurzfilm-Perle „L’equip Petit – The little Team“ (2011) ist mit dabei! Eine famose Doku aus Spanien von Roger Gómez und Dani Resines, die u.a. den Publikumspreis El Festival Internacional de Cine para Niños in Mexiko gewann. Direkt im Anschluss an die Favourite Shorts Night wird der Hauptpreis des Festivals, der Berlin’s Favourite Award, vergeben. An allen Festivaltagen haben die Zuschauer die Möglichkeit, auf Stimmzetteln die Filme des Hauptprogramms zu bewerten und so den Favouriten der Favouriten zu küren. Der Produzent des beliebtesten Films erhält den vom Erich Pommer Institut gestifteten Preis, dotiert mit 1.500 Euro. Der Berliner Publikumsliebling wird dann auch noch einmal am Sonntag im Filmrauschpalast den krönenden Abschluss bilden.

S. Bruelke

Favourites Film Festival Berlin 21. bis 25. August, Kulturfabrik Moabit, Porgramm unter www.fffberlin.de