Cinespañol Filmtournee 2014

Was du nicht siehst ...


"Camera Obscura": Ein blindes Mädchen entdeckt mit einem Fotoapparat die Welt.

"Camera Obscura": Ein blindes Mädchen entdeckt mit einem Fotoapparat die Welt.

Die Filmreihe Cinespañol geht 2014 mit sieben Filmen in ihre dritte Runde und wird vom 2. Januar bis 5. Februar durch Berlin touren. In diesem Jahr zeigt Cinespañol Arbeiten aus Argentien, Spanien, Ecuador und Guatemala, darunter Maru Solores´ aktueller Spielfilm „Camera Obscura„. Solores ist in Berlin keine Unbekannte, sie studierte von 1996 bis 2002 an der deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Ihr Studium an der dffb schloss sie mit dem vielbeachteten Kurzfilm „Insel der Schildkröte“ ab.

Camera Obscura“ erzählt von der dreizehnjährigen, blinden Ane. Während ihre Eltern sie immer wieder operieren lassen wollen, kommen für sie selbst mit der Pubertät ganz andere Fragen auf: Was bedeutet es schön zu sein? Werde ich auch so jemandem gefallen? Während die Familie die Ferien in einem Küstenort verbringt, taucht der Fotograf Antonio, der Cousin ihres Vaters, auf und bringt Leben ins Haus. Er, der Weltreisende, bringt Ane das Fotografieren bei. Wie eine Detektivin fotografiert sie fortan die Dinge, die sie nicht sehen kann und findet dabei ihren ganz eigenen Weg.

Carmina o Revienta“ von Paco León taucht ein in das Leben der 58-jährigen Carmina, die eine Bar in Sevilla betreibt. Zum wiederholten Male wird diese bestohlen und als ihr die Versicherung mitteilt, dass sie den Schaden nicht bezahlt, muss sich Carmina etwas überlegen.

Eine einfühlsame Studie über Moral  ist „De Martes a Martes“ von Gustavo Fernández Triviño. Juan, vom Typ guter Familienvater und ruhiger Bodybuilder,der keiner Fliege was zuleide tut, würde am liebsten ein Fitnesstudio eröffnen, muss aber in einer Textilfabrik arbeiten, um seine Familie über Wasser zu halten. Doch eines Tages passiert etwas, womit er nicht gerechnet hat. Juan greift nicht ein, als er eine Vergewaltigung beobachtet, sondern nutzt seine Mitwisserschaft, um den wohlhabenden Täter zu erpressen. „De Martes a Martes“ ist ein wortkarger, betont unspektakulär inszenierter Film – und wohl gerade deshalb so eindrücklich.

In „Pescador“ (Sebastian Cordero) verändern zwei Dinge das Leben des 30 jährigen Blanquito, der mit seiner Mutter in El Matal, einem einfachen Fischerdorf an der Nordküste Ecuadors wohnt. Einmal der unerwartete Fund einiger Päckchen Kokain am Strand und zweitens die Ankunft von Lorna, einer äußerst attraktiven Kolumbianerin, die sich im teuersten Haus des Dorfes niederlässt. Blanquito und Lorna machen sich auf die Reise nach Guyaquil, wo sie das Kokain für gutes Geld verkaufen wollen. Doch in den folgenden Tagen wird Blanquito nicht nur dem Tod in die Augen sehen, er wird sich auch Hals über Kopf verlieben …

MD

Cinespañol Filmtournee 2014 2. bis 15. Januar Kino Central + Eiszeit Kino; 16. bis 22. Januar Bundesplatz Kino; 16. bis 29 Januar Tilsiter Lichstpiele + Babylon Mitte, 30. Januar bis 5. Februar Kino Zukunft, Programm unter www.cinespanol.de