Wieso eigentlich … alles bestens?


"Hazel": Eine Mutter kurz vor dem Nervenzusammenbruch, ein Vater, sorgfältig aus allen Familienfotos entfernt und eine skurrile Therapeutin. Hazels noch junges Leben ist alles andere als einfach.

"Hazel": Eine Mutter kurz vor dem Nervenzusammenbruch, ein Vater, sorgfältig aus allen Familienfotos entfernt und eine skurrile Therapeutin. Hazels noch junges Leben ist alles andere als einfach.

Das Beste ist einem meist gerade gut genug. Ob das dann gleichwohl allgemein gut ist, tangiert einen just in diesem Moment wenig. Der Konsum im täglichen Leben und der über das Existenzielle hinaus ist nun leider auch an eine Größe gebunden, die nicht verlässlich ist. Denn Gutes muss ja nicht mehr teuer sein, aber war das umgekehrt je der Fall? Jetzt am Jahresende und zum Feste – nur das Beste, versteht sich – verfällt man wohl leichter Verlockungen der schönen, bunten Warenwelt. Einige Konsumgeile und Man-Muss-Doch-Was-Schenken-Geschädigte mögen die Hatz auf ein oft nutzloses Mitbringsel zu gut kennen, lieben oder hassen. Wer dann zuschlägt, neigt zu pragmatischen oder zu opulenten Dingen.

Von denen nimmt man dann an, durch sie Freude zu bereiten und das jeweils Beste für diesen und jenen gefunden zu haben. Objektiv betrachtet sind Geschenke nicht gleich qualitativ die Besten, wenngleich sie quantitativ daher kommen auch noch schön teuer sind und im Idealfall von Herzen kommen. Subjektiv gesehen ist jede Art des Präsentes auf jeden Fall das Beste. Zumeist dann allerdings nur für den, der schenkt. Wenn man zum Beispiel einen Camping-Toaster auf den Gabentisch legt, möchte man den entweder los werden, da man den selber geschenkt bekommen hat oder verfiel, verzweifelt oder geschädigt i Kaufrausch einer Verheißung.

Wenn man so ein Röstgerät als Gegenpart vorfindet und man nicht zelten geht, ist das ein eher nutzloses Geschenk. Insbesondere wenn man sehr gerne zeltet, ist es ein noch nutzloseres Geschenk. Der Biwaker mit Leib und Seele bekommt sein Brot selbst mit nur einem Feuerstein und Treibholz goldig braun. Und knusprig! Wenn also noch Geschenke besorgt werden müssen – die Besten, versteht sich – bitte genau nachdenken, bevor man Dinge, die der Mensch nicht braucht, indirekt in den Müll gibt. Man kann einfach auch nur sich schenken. Das beste Geschenk aber sind Karten zu den Vorstellungen der Shorts Attack. Im Dezember zeigen die nämlich das Beste vom 29. Internationalen Kurzfilmfestival Berlin – die Interfilm-Festival-Highlights 2013!

S. Bruelke

Als kleines Bonbon gibts von uns hier schon einmal „Jonah“ von Kibwe Tavares, der auch im Programm zu sehen sein wird.

Shorts Attack 13. Dezember, Babylon Mitte; 15. Dezember Thalia Potsdam; 21. Dezember Kino Zukunft & Acud Kino, Prorgamm unter www.shortsattack.com