Tagebuch vom 32. Filmfest München


Tag 7:

Scarlett Johansson in "Under The Skin". Foto: Filmfest München

Scarlett Johansson in „Under The Skin“. Foto: Filmfest München

Wer Jonathan Glazers kontrovers diskutierten Science-Fiction-Thriller „Under the Skin“ im Kino sehen will, kann das auf dem 32. Filmfest München. Darin verkörpert Scarlett Johansson einen männermordenden Alien, der auf den Straßen Schottlands nach einsamen Männern trachtet. Doch zunehmend wird sie ihrem eigenen Körper und dem damit verbundenen Auftrag fremd. Der Film wirft einen verstörenden Blick auf eine Welt, in der das Fleisch regiert und Verletzlichkeit keinen Platz hat. Ins Kino kommt er nicht, weshalb die Cineasten aufbegehren.

Weiterlesen: In ihrer Kolumne Zurückgespult widmet sich Cosima M. Grohmann der Kontroverse um „Under The Skin“ mit ihrem Beitrag „Erst bunkern, dann verscherbeln.

Tag 8:
„Langzeitarbeitslose, Hartz-4-ler, Looser und eine gefeuerte Provinzschauspielerin therapieren sich mit einem Reclamheft…“, so fasste die Jury in ihrer Laudatio die Handlung von „Ein Geschenk der Götter„. zusammen. Wir schließen uns an und freuen uns mit den Machern des Werkes, das so viele vermeintliche Kassengift-Hürden meistert. Den viel beachteten Förderpreis Neues Deutsches Kino des Filmfest München sicherte sich Produzent Ingo Fliess in der Kategorie Produktion. Ralf Westhoff gewann für „Wir sind die Neuen“ den Regie-Preis.

Tag 9:
Das 32. Filmfest ist zu Ende. Trotz WM haben sich mehr als 75.000 Besucherinnen und Besucher dem umfangreichen Filmprogramm gewidmet und die Jurys haben entschieden: In der Reihe Cinemasters wurde Andrey Zvyagintsev für sein Gesellschaftsdrama „Leviathan“ mit dem ARRI/Osram Award ausgezeichnet, Alice Rohrwacher erhielt für ihren wunderbaren „Le Meraviglie – Die Wunder“ den CineVision Award und der BR- Publikumspreis ging an Oliver Haffners „Ein Geschenk der Götter“ aus der Reihe Neues Deutsches Kino.

1 2 3