Tagebuch vom 32. Filmfest München


Das 2014er Festivalplakat vom Filmfest München.

Das 2014er Festivalplakat vom Filmfest München.

Besuche von Filmfesten außerhalb Berlins sind gute Magazin-Tradition. Deniz Sertkol und Denis Demmerle waren für Berliner Filmfestivals „On The Road“ und haben das 32. Filmfest München besucht, das für neues deutsches Kino steht und internationalen Arthouse aus Cannes häufig zuerst in Deutschland präsentiert. Für das U-Bahn-Fernsehen Münchner Fenster entstand ein Tagebuch, mit dem wir die Festivaltage in Kurzform Revue passieren lassen.

Tag 1:
Die Karte meiner Träume“ hat das 32. Internationale Filmfest München eröffnet. Das neue Werk des Kino-Fantasten Jean-Pierre Jeunet, der 2001 mit „Die fabelhafte Welt der Amélie“ weltweit sein Publikum verzückte, blieb vorerst 1.700 geladenen Gästen vorbehalten. Jeunet schickt den jungen, hochbegabten T.S. Spivet in das Abenteuer seines Lebens, das ihn ohne seine exzentrische Familie von der heimischen Ranch in Montana ins ferne Washington führt. Bis zum 5. Juli warten 158 Filme aus 51 Ländern auf ihr Publikum.

Weiterlesen: Die ausführliche Kritik „Entdecker und Fantasten von Cindy Böhme zu „Die Karte meiner Träume„.

Tag 2:
Seit 50 Jahren ist Willy Bogner im Filmgeschäft eine feste Größe. Grund genug für das 32. Filmfest München dem ehemaligen Skirennfahrer mit einer Hommage Tribut zu zollen. Neben der ausführlichen Bogner-Filmreihe geschah das standesgemäß mit einer ihm gewidmeten Gala im Carl-Orff-Saal am Gasteig, wo zahlreiche Weggefährten gratulierten. Wie es sich für Bogner gehört, gestaltet er auch außerhalb des Kinos Bilder – beim Filmfest dank der omni-präsenten Festivaltaschen, die sich seiner Motive bedient, aber zugegeben geteilte Resonanz findet…

Tag 3:
Binge Watching (laut Wikipedia „Komaglotzen“) beschreibt ein Phänomen, bei dem statt einer Folge an einem festen Termin in der Woche, die ganze Staffel oder wenigstens mehrere Folgen am Stück geschaut werden. Das Filmfest München integriert ein Special ins Programm, das Serien, wie „The Leftovers“ (HBO) oder das britische Epos „Peaky Blinders“ vorstellt. Wie gut Europa Serie kann, beweist die italienische Mafia-Serie „Gomorrah„, die auf dem Bestseller von Roberto Saviano beruht und gestern Deutschland Premiere feierte.

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