Tagebuch vom 32. Filmfest München



Tag 4:
Ein gewichtiger Part der Münchner Filmfest-Auswahl widmet sich auch 2014 dem „Neuen Deutschen Kino“. Zwölf Spiel- und vier Dokumentarfilme sind 2014 in der Reihe, darunter zahlreiche Weltpremieren. Eines der Werke ist Christian Bachs Kino-Debüt, das Familiendrama „Hirngespinster„, in dem das Schauspieler-Duo Tobias Moretti und Jonas Nay brilliert. Mit nuanciertem Spiel beeindruckenden die beiden, die dafür kürzlich bayrische Filmpreise abräumten. Zurecht, wie sie im ARRI Kino bewiesen!

Tag 5:
Elkan Spiller feierte mit seinem Langfilmdebüt „L’Chaim! – Auf das Leben!“ eine erfolgreiche Weltpremiere auf dem 32. Filmfest München in der Sektion „Neues Deutsches Kino“. Im Mittelpunkt steht Spillers charismatischer Cousin Chaim Lubelksi. Der pflegt in Antwerpen hingebungsvoll seine Mutter, die das KZ überlebt hat. Außerdem ist er orthodoxer Jude, Börsenhändler, Kiffer und Schachmeister in einer Person. Voller Humor und Menschlichkeit eröffnet der Dokumentarfilm eine etwas andere Sichtweise auf ein sehr wichtiges Thema.

Tag 6:
In „La Ritournelle„, der am Sendlinger Tor beim Filmfest seine Deutschland-Premiere feierte, spielt Isabelle Huppert eine wenig glamouröse Bäuerin, die aus ihrem (Ehe-)Alltag ausbricht und nach Paris flieht. In München war ihr sicher nicht zum Weglaufen zumute. Das Festival bedachte die französische Schauspielerin mit dem CineMerit Award 2014 für ihre Verdienste um die Filmkunst. Nach dem Europäischen Filmpreis und Auszeichnungen in Cannes und Berlin, die sie seit 1971 wie kaum eine Zweite sammelt, ein weiterer Beleg ihrer Begabung.

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