Interview mit Santiago Gómez Rojas, Direktor Spanisches Filmfest Berlin

Spanisches Filmfest Berlin 2015: Mehr als "nur" Almodovar


SFFB_Plakat_2015Das Spanische Filmfestival übernimmt gewissermaßen die Arbeit der Kulturförderung, die man von der spanischen Botschaft oder vom Instituto Cervantes erwartet. Wieso passiert von dieser Seite so wenig in Bezug auf Film?
Alle Initiativen müssen nicht ausschließlich vom Staat kommen. Als eine Gruppe von Kinoliebhabern haben wir ein Konzept entwickelt – und nutzen diese Lücke aus.
Diese Institutionen verwirklichen ihre Film-Projekte manchmal mit anderem Konzepten und unterschiedlichem Zielpublikum. Wir dürfen nicht vergessen, dass Kino ein Geschäft und eine Industrie ist, die Gewinn erzielt. Wir wollten ein Festival mit aktuellen und bedeutenden Filmen machen und so ein anderes Kino nach Berlin bringen, aber viele Rechteinhaber wollen diese nicht so früh lizenzieren, wenn sie keinen großen Gewinn machen.
Ein Festival bedeutet sehr viel Arbeit. Wir ergänzen uns und bereichern uns gegenseitig. Wir als Teil der Zivilgesellschaft sind legitimiert unsere Gesellschaft und Umgebung zu gestalten. Das Instituto Cervantes und die Botschaft führen viele Projekte im Jahr und mit den begrenzten Ressourcen durch.
Wir übernehmen vielmehr die Arbeit vom Filminstitut und der Filmförderung, die auch nicht über Netzwerke und Personal in jedem Land verfügen. Ein Festival ist keine Sache, die die eine oder eine andere Institution organisieren muss. Das ist komplexer. Man kann nicht sagen, dass diese Institutionen kein Interesse an Film haben, sondern, die haben andere Prioritäten. Wir wollten vor allem einen Ort für Filme mit Gästen schaffen, der Raum für Austausch und Begegnung mit allen Berlinern bietet.

Was wünscht du dir für diese Ausgabe des Festivals?
Dass wir die Kosten decken, dass wir viel Spaß haben, dass die Leute ins Kino kommen und sich mit unserem Gästen unterhalten und austauschen.

Die Fragen stellte Teresa Vena.

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