Cinéfête 16: Französisches Jugendfilmfestival



Seit 2000 besteht das Filmfestival Cinéfête, das spezifisch für Kinder und Jugendliche ausgerichtet wird, um sie der französischen Sprache anhand des lebendigen Mediums des Films näher zu bringen. Das Programm, das während eines ganzen Jahres in über 100 Städten aufgeführt wird, und in Berlin zeitgleich zur Französischen Filmwoche vom 9. bis 15. Dezember stattfindet, beinhaltet 2015 sieben Spielfilme und einen Dokumentarfilm aus den letzten vier Jahren.

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Wiederkehrendes Oberthema der gezeigten Werke ist soziale und politische Integration von Kindern und jungen Erwachsenen. Im Einzelnen unterscheiden sich die Filme in ihrer Machart stark, sie schwanken zwischen klassischen, leichtfüßigen Abenteuerfilm („Monstre à Paris“ von Bibi Bergeron), beklemmenden Sozialdrama („L’enfant d’en haut“ von Ursula Meier) oder konventionellem Sportlerporträt („Jappeloup“ von Christian Duguay).

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Während einige Filme eindeutig ins Fach Jugendfilme gehören, sind andere allerdings erst für den erwachsenen Zuschauer in ihrer thematischen und künstlerischen Bedeutung erfahrbar. Dazu kann beispielsweise „Les garçons et Guillaume à table!“ (2013, „Maman und ich„) von Guillaume Gallienne gerechnet werden, der in Frankreich sehr erfolgreich war und mit viel Humor überzeugt. Das Thema des sexuell unsicheren Heranwachsenden wurde im französischen Kino noch selten so sensibel behandelt. Ursula Meiers „Winterdieb„, um die Geschichte eines in prekären Verhältnissen lebenden Jungen, der sich mit dem Stehlen von Skiern über Wasser hält und mit seiner depressiven, alkoholkranken „großen Schwester“ zusammenlebt, gewann 2012 den Silbernen Bär der Berlinale.

Teresa Vena

Ausführliches Programm mit Hinweis auf die teilnehmenden Kinos bei Cinéfête.