Clubfilmnächte 2016 in Berlin – Interview mit Kurator Andreas Döhler

Clubfilmnächte 2016: Ein Hoch auf die Subkultur



Was war dir beim Kuratieren des Programms besonders wichtig?
Trotz der Beschränkung der Filmauswahl bei diesem No-Budget-Projekt – denn es gibt hunderte Stunden von Filmmaterial, die in diesem kleinen Rahmen nicht berücksichtigt werden konnten – war es mir wichtig, eine halbwegs angemessene und sinnvolle filmische Aufarbeitung der Berliner Sub- und Clubkulturen hinzubekommen. Ich sehe dieses Programm mehr als eine Art Teaser, Trailer für eine größere und längst überfällige Erzählung über die Geschichte der Sub- und Clubkultur Berlins.

Die Abende stehen immer unter einem Thema etwa „Clubleben und Gender“ und „Clubleben 90er“. Unter welchen Aspekten hast du diese Themen gewählt?
Um die Vielfältigkeit und die Vielschichtigkeit der Berliner Clubszene nur halbwegs darzustellen, braucht es zumindest einer gewissen Orientierung, deshalb kam die Überlegung jeden Filmabend mit einem bestimmten Thema zu verknüpfen, das entweder einen zeitlichen Abschnitt umfasst wie die 1990er-Jahre oder spezielle Aspekte beleuchtet wie eben „Clubleben und Gender“ oder „Club und Arbeit“.

Werden Special Guests bei den Clubfilmnächten erwartet?
An fast jedem Abend werden die Regisseure der Filme anwesend sein, Leute aus den Filmteams, teilweise sogar die Protagonisten aus den Filmen, das werden also alles sehr lebendige Filmabende werden.

Was ist dein persönliches Filmhighlight des Programms?
Mein Highlight ist auf jeden Fall die Deutschland-Premiere des Films „The Mutoid Waste Files“ am Mittwoch, 23. November 2016, im S.O.36. Der Film, der die Aktivitäten dieser spektakulären Performance-Gruppe in Berlin vor und nach dem Mauerfall dokumentiert, ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass Sub- und Clubkultur sogar nationale Grenzen und politische Systeme überwinden kann.

Die Fragen stellte Michaela Grouls.

Die Clubfilmnächte gehen noch bis So., 27. November 2016. Mehr Infos gibt es auf der Website.

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