Festivalbericht vom 2017er Film:ReStored Festival im Kino Arsenal
2. Film:ReStored: Die (digitale) Bewahrung der Filmgeschichte
Die zweite Ausgabe des Film:ReStored Festivals im Kino Arsenal hat einmal mehr verdeutlicht, dass die Digitalisierung des Filmerbes unumgänglich ist. Die meisten Kinos haben schlicht keine Möglichkeiten, analoge 35mm Kopien zu zeigen und auch weitere Verbreitungsmöglichkeiten über DVD, Blu-Ray oder VoD sind auf digitale Quellen angewiesen. So sei die Notwendigkeit der Digitalisierung des Filmerbes vielmehr eine rhetorische Frage, seit wann es zukünftig eine deutsche Filmgeschichte geben solle, wie der Künstlerische Direktor der Deutschen Kinemathek, Dr. Rainer Rother, in seiner Eröffnungsrede betonte. Entweder seit der digitalen Umstellung der Kinobetriebe um das Jahr 2012 herum oder seit den frühen Pionierjahren des Mediums 1895.
Sämtliche Teilnehmer der Veranstaltung waren sich einig, dass das übergeordnete Ziel einer digitalen Reproduktion der Filmelemente die Bewahrung des Filmkunstwerks in seiner möglichst originalgetreuen Form sein muss. Verfallsschäden sollen ausgemerzt werden, während Mängel, die sich auf Produktionsumstände zurückzuführen lassen, weiterhin zu bewahren sind. Der restaurierte Film soll letztendlich nicht wie „neu“ aussehen, sondern in seiner ursprünglichen Qualität wiederhergestellt werden. Für die genaue Umsetzung wurden bisher jedoch keine einheitlichen technischen Standards festgelegt. So stellt sich die Frage, wie intensiv digitale Werkzeuge wie Rauschunterdrückungsverfahren eingesetzt werden können, ohne den ursprünglichen Filmeindruck zu beeinflussen.