Afrikamera 2017: 10. Ausgabe vom 13. bis 19. November im Arsenal

Afrikamera: Sahelzone im Fokus


L’arbre sans fruit (The Fruitless Tree)

Darum geht es:

Aicha lebt im Niger, in einer patriarcharlisch und islamisch geprägten Gesellschaft. Sie kann nicht schwanger werden und gilt damit einerseits als bedauernswertes und andererseits als verachtenswertes Wesen in der Gesellschaft ihres Landes. Wie ihr geht es vielen Frauen, die von ihren Ehemännern und Familien verstossen werden, wenn sie keine Kinder bekommen können. Sie gelten als Bäume ohne Früchte und damit als nutzlos. Obwohl es medizinisch feststeht, dass der Mann zu gleichen Teilen an einer erfolglosen Schwangerschaft verantwortlich ist, bleibt dies im Niger (und in vielen anderen Ländern auch unserer Breitengrade) eine Frauensache. Dies berechtigt sie, sich neue Frauen zu suchen, bei denen sie ihre Fertilität ausprobieren.

Was du zum Film wissen musst:
Aicha Macky die Regisseurin des Dokumentarfilm spielt selbst die Hauptrolle. Sie zeichet auf unaufgeregte Weise ein archaisches Bild einer männerzentrierten Gesellschaft, in der die Frau auf ihre Rolle als Mutter reduziert wird. Aicha versucht, sich „zu behaupten, als Frau zwischen Müttern“. Der Film erschien 2016 und gewann den ersten Preis bei den African Movie Academy Awards in Nigera.

Termin bei Afrikamera:
Freitag, 17. November 2017, um 17 Uhr, Arsenal (mit kurzem Vorfilm der Regisseurin) in Anwesenheit der Regisseurin

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