British Shorts Summer Edition 2019 im Freiluftkino Insel im Cassiopeia

British Shorts: Sommerurlaub für den britischen und irischen Kurzfilm


Mit „Garfield“ beginnt der britisch-irische Kurzfilmabend im Freiluftkino Insel. Foto: BS Berlin

Was macht eigentlich der britische und irische Kurzfilm im Sommer? Er gastiert am Freitag, den 2. August 2019 im Freiluftkino Insel im Cassiopeia auf dem RAW-Gelände, um seine ganze Bandbreite aus Comedy, Drama, Animation und Experimentalfilm zu präsentieren. Dort findet traditionell die British Shorts Summer Edition statt, der sommerliche Ableger des British Shorts Film Festivals. Bei der zwölften Auflage des größten Filmfestival für britischen und irischen Kurzfilm diesseits des Kanals im Januar 2019 gab es insgesamt 222 Kurzfilme zu sehen. Aus diesem umfangreichen Programm wurden nun neun Favoriten des Publikums und der Organisatoren ausgewählt, um die filmischen Höhepunkte unter freiem Himmel (wieder)erlebbar zu machen.

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Den unterhaltsamen Auftakt bildet „Garfield“, Gewinner des British Shorts Audience Awards 2019. Regisseurin Georgi Banks-Davies schildert darin eine an sich ungelenke Situation: Krishna (Mandeep Dhillon, bekannt aus Ricky Gervais‘ „After Life“) wacht nach einer durchzechten Nacht in einer fremden Wohnung neben Garfield (Matthew Trevannion) auf. Sie verbringen den Morgen zusammen, trinken Tee und versuchen zu rekonstruieren, wie sie eigentlich in diese Situation gekommen sind. Banks-Davies schildert diese Geschichte auf überaus sympathische Weise und vermeidet dabei typische Romantic Comedy-Klischees. Stattdessen lässt sie die Figuren in einer feinfühligen Mischung aus Attraktion und Scham um einander herumtänzeln, wobei Garfield – ganz im Gegensatz zu seinem Rufnamen – immer noch sein Pink Panther-Kostüm von der vorherigen Nacht trägt.

„Wren Boys“ von Harry Lighton nimmt uns mit auf eine komplexe narrative Reise durch die sich behäbig auflockernden konservativen Traditionen im ländlichen Irland. Am Tag nach Weihnachten fährt ein Priester (Lalor Roddy) aus Cork seinen Neffen Seamus (Diarmuid Noyes) ins örtliche Gefängnis. Dieser will dort eine Person besuchen, zu der er eine besondere Bindung pflegt. Gedreht auf körnigem 16mm Filmmaterial in einem echten Gefängnis, spiegelt der Film sozialen Realismus wider, während konventionelle Erwartungen an die Erzählung gleichzeitig unterwandert werden.

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