Interview mit Frederike Dellert, Co-Direktorin des Fantasy Filmfest

Dellert: "Wir definieren das Genre „Fantasy“ als Filme, die die Fantasie anregen."


Die von ihren Kollegen Artur Brzozowski und Rainer Stefan gerahmte Frederike Dellert hat uns vor Festivalbeginn einige Fragen zum Fantasy Filmfest beantwortet. Foto: PureOnline/ Fantasy Filmfest


Am Mittwoch, den 4. September 2019 eröffnet das Fantasy Filmfest in Berlin (4. bis 15. September 2019) seine diesjährige Ausgabe. Nach Berlin folgen Frankfurt, Hamburg, Köln, Nürnberg, München und Stuttgart. Bis zum 22. September, wenn in Stuttgart der letzte Vorhang fällt, können Fans des „fantastischen“ Films 50 neue Werke aus aller Welt entdecken. Zur Eröffnung in Berlin reisen Veronika Franz und Severin Fiala mit ihrem Film „The Lodge“ an. Sie haben nach ihrem ersten umfeierten Film „Ich seh, ich seh“ (2014) ein erneut originelles Drehbuch verfasst. Dieses Mal verlagert sich die Szenerie nach Großbritannien, wieder macht den Charme des Films die Konzentration auf einen einzigen Schauplatz aus und der Entschluss, mit möglichst reduzierten Mitteln zu inszenieren. Auch wenn ein paar Versatzstücke des Genres eingebaut sind, unterhält der Film den Liebhaber des eher ruhigen Horror-Autorenfilms.
Frederike Dellert, die gemeinsam mit Rainer Stefan und Artur Brzozowski das Festival leitet, hat Berliner Filmfestivals im Vorfeld ein paar Fragen beantwortet. Sie blickt auf die Veränderungen und Entwicklungen des Festivals der letzten Jahre zurück, spricht über die Anforderungen des Marktes und nennt ihre persönlichen filmischen Höhepunkte der diesjährigen Ausgabe.

Ist das Fantasy selbsttragend? Wie waren die Anfänge und wie lange brauchte es, um diesen Status zu erlangen?
Federike Dellert: Da Fantasy Filmfest keine öffentlichen Gelder bezieht, muss es sich ökonomisch selbst tragen und wird jedes Jahr aufs Neue auf eigenes Risiko finanziert. Natürlich fing es mehr als Hobby an, aber die gute Resonanz war schon früh zu spüren und das Festival konnte sich in wenigen Jahren etablieren und ausbauen, zum Beispiel in mehrere Städte.

Wieso haben Sie den Termin des Festivals von August in den September verschoben?
Ausschlaggebender Grund war das bessere Kinowetter und die Möglichkeit, Toronto direkt nachzuspielen, was nicht jedes Jahr, aber eben manchmal schon, der Programmierung bessere Chancen gibt.

Wie wichtig sind die Nights und White Nights für das Festival?
Wir haben gespürt, dass die Zeit reif war, für eine Umstrukturierung, wollten aber gleichzeitig nicht die Anzahl der Filme reduzieren. Die zusätzliche Etablierung der White Nights und Nights war eine gute Entscheidung, qualitativ hochwertige Filme über das Jahr hindurch präsentieren zu können. Alle drei Events haben einen eigenen Charakter gewonnen und sind beliebt. Das freut uns sehr.

Mit welchen Festivals weltweit identifiziert sich das Festival?
Am stärksten fühlen wir uns filmisch vermutlich mit der Toronto Mitternachtssektion verbunden, Sundance und den verschiedenen Reihen des Cannes Festivals.

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