Portuguese Cinema Days 2019 im Berliner Kino Moviemento

Olá, Portugal! - Saudade, Fußball und preisgekröntes Festivalkino


Wer dem verregneten Berliner Herbst entfliehen und Portugals vielschichtige Filmlandschaft erkunden möchte, bekommt im Rahmen der zum zweiten Mal stattfindenden Portuguese Cinema Days vom 30. September bis 29. Oktober an insgesamt fünf Terminen im Kreuzberger Kino Moviemento die perfekte Gelegenheit dazu. Vier Spielfilme, ein Dokumentarfilm und ein animierter Kurzfilm aus den letzten Jahren, die noch nicht in Berlin zu sehen waren, bilden das breite Spektrum des portugiesischen Filmschaffens ab. Nach jeder Filmvorführung findet ein moderiertes Publikumsgespräch statt.

Um möglichst viele verschiedene Regisseur*innen, Filmstile, Formate und Themen in Berlin auf die Leinwand bringen zu können, traf das Team der Portuguese Cinema Days eine Vorauswahl an Filmen, die im Vorjahr großes Interesse beim Filmpublikum weckten, auf Festivals liefen oder Preise gewannen – und stellte die Filme auf Facebook in einer Umfrage vor. „Die in Berlin lebenden Portugies*innen hatten die Möglichkeit, sich auszusuchen, welche Filme sie sehen wollen. Basierend auf den Ergebnissen dieser Umfrage wurde eine endgültige Auswahl getroffen“, erklärt Helena Araújo von der 2016 gegründeten Associação 2314, einem Verein, dessen Ziel es ist, die portugiesische Kultur in Berlin zu fördern und zu pflegen. So fiel die Wahl auf die folgenden sechs Filme.

Ruth“ basiert auf der wahren Geschichte des 2014 verstorbenen Fußballstars Eusébio, der in der damaligen portugiesischen Kolonie Mosambik geboren wird und 1960 unter dem Decknamen „Ruth“ nach Portugal kommt. In Lissabon angekommen, kämpfen zwei Fußballvereine, Benfica und Sporting, um den talentierten Fußballspieler. Im Film spielt allerdings nicht der Fußball die Hauptrolle, sondern die politischen Hintergründe und Verwicklungen. Die Deutschlandpremiere von „Ruth“ findet in Anwesenheit des Regisseurs António Pinhão Botelho bei den Portuguese Cinema Days statt.

Der in schwarz-weiß gedrehte „Rage“ (OT: „Raiva„) von Sérgio Tréfaut ist die filmische Adaption des neorealistischen Romans „Seara de vento“ von Manuel da Fonseca und nimmt die Zuschauer*innen mit ins Jahr 1950, zu Familie Palma, die im ländlichen Portugal in Armut lebt. „Rage“ erhielt auf dem Filmfestival Moskau mehrere Preise.

1 2 3