un.thai.titled noch bis zum 2. Oktober im Sinema Transtopia


SOIL WITHOUT LAND © Nontawat Numbenchapol

Am Mittwoch, den 30. September um 20 Uhr hat das Publikum die Gelegenheit, ein Kurzfilmprogramm aus vier Beiträgen zu besuchen. Unter dem Überthema „Reise des urbanen Geistes“ präsentiert das Festival außergewöhnliche Experimentalfilme, in denen es auf die andere Weise um Wunden geht – physische oder psychische Wunden. Im Anschluss an die Projektion wird es eine Skype-Diskussion zum Thema „Arbeiten mit Randgruppen“ („Working with marginalized communities“) mit Pimpaka Towira geben.

Am Donnerstag, den 1. Oktober um 20 Uhr läuft der Dokumentarfilm

Soil without Land

Darum geht es:
Ein junger Mann, Waise, bereitet sich für den obligatorischen Militärdienst vor. Er stammt aus der ethnischen Gruppe der Shan, die eine Minderheit im Gebiet zwischen Thailand und Burma verkörpern. Von der birmanischen Regierung werden sie unterdrückt und ausgegrenzt. Einige Shan wählen die Flucht, zum Beispiel ins benachbarte Thailand. Für alle, die bleiben, bedeutet es, ein Leben unter militärischer Kontrolle. Jai Sang Lod ist hin- und hergerissen zwischen einem ruhigen und sicheren Leben in Thailand und der Heimat, die von ihm seinen Einsatz verlangt. Seine Ausbildung in der Armee des Shan-Staats lässt er über sich ergehen. Wie die anderen jungen Männer wissen sie nicht, welchen Idealen genau sie sich opfern sollen.

Was du zum Film wissen musst:
Regisseur Nontawat Numbenchapol fängt die kindlichen Züge des Protagonisten ein, die sich im Lauf der Zeit immer mehr verhärten. Die Uniformität der militärischen Kleidung und Gestik haben etwas Suggestives, aber auch Beklemmendes. Vor allem dann, wenn man sieht, wie mit Deserteuren umgegangen wird. Der Film zeichnet sich durch einen beobachtenden Blick aus, der auf viel Text verzichtet. Zum einen ergibt sich das durch das Wesen der Hauptfigur, zum anderen entwickelt sich daraus ein eindrücklicher Kontrast zwischen den idyllischen Landschaftsbildern und der perspektivlosen Zukunftsvision der Porträtierten. – TV

un.thai.titled findet noch bis zum 2. Oktober 2020 im SINEMA TRANSTOPIA statt. Das SINEMA TRANSTOPIA ist eine Initiative des Berliner Projektraums bi’bak (Berlin-Wedding), der seit Anfang September im Haus der Statistik am Alexanderplatz einquartiert ist. Das Kino nutzt das Gebäude, bevor es umgebaut und einer neuen Nutzung zugeführt werden wird. Nähere Informationen dazu sind unter bi’bak abrufbar. Hier findet ihr auch Informationen zu anderen Filmprojekten im Kino.

1 2