14. ZEBRA Poetry Film Festival: In die Leinwand eintauchen


FANM DIVINÉ © Curmiah Lisette
FANM DIVINÉ © Curmiah Lisette

Bereits zum 14. Mal wird die Hauptstadt ein Zentrum des Poesiefilms. Denn vom 12. bis zum 15. Oktober präsentiert das ZEBRA Poetry Film Festival im Haus für Poesie und im Kino in der Kulturbrauerei Highlights aus der aktuellen Welt des Poesiefilms.

Etwa 1.200 Einsendungen aus über 90 Ländern wurden in diesem Jahr eingereicht.

Hier gilt es den Filmen unvoreingenommen zu begegnen und dabei zu erleben, wie vielfältig das weltweite Poesiefilmschaffen ist.

Ein Fokus liegt in diesem Jahr auf Italien. Sowohl im Film als auch mit zwei Lesungen italienischer Dichter:innen. Die Filme in diesem Programm basieren auf Gedichten von Dante Alighieri, Gioacchino Belli, Elena Chiesa, John Giorno, Giacomo Leopardi, Milena Tipaldo oder Lello Voce. Hier spiegelt sich ein buntes Bild des italienischen Poesiefilms –  zwischen Tradition und Moderne, mit schwelgerischem, aber auch kritischem Blick. Die Lesungen finden am Freitag, den 13. Oktober, um 19 Uhr und am Samstag, den 14. Oktober, ebenfalls um 19 Uhr im Haus für Poesie statt.

Wer sich für das Filmemachen interessiert, dem sei die Masterclass mit Milena Tipaldo empfohlen. Hier widmet sie sich ganz dem Übertragungsprozess von Poesie in Animation.

A citta je china ri luci © Stefano Buda
A CITTÀ JÈ CHINA RI LUCI © Stefano Buda

Viele der Filme – und das gilt nicht nur für den italienischen Fokus – schaffen ein Ganzes, das man nicht nur mit den Augen erleben, sondern auch hören und fühlen kann. So zum Beispiel A CITTÀ JÈ CHINA RI LUCI (THE CITY IS FULL OF LIGHTS) von Biagio Guerrera, der uns auf den historischen Markt von Catania auf Sizilien führt, oder SHAPES OF AETHER von Elias Benedikt Choi-Buttinger, der die Formen der Natur und des Lichts auf beeindruckende Weise einzufangen und darzustellen weiß. Als Choreograf gelingt es ihm, die Protagonistin (dargestellt von Weng Teng Choi-Buttinger) homogen in dieses sich wandelnde Gebilde  einzufügen. Man möchte als Zuschauer:in beinah die Hand ausstrecken und eintauchen in diese sich transformierende Wunderwelt der Bilder und Klänge. Der sehr empfehlenswerte Film läuft im Programm des Internationalen Wettbewerbs II am Samstag, den 14. Oktober, um 19.30 Uhr und am Sonntag, den 15. Oktober, um 17.00 Uhr im Kino in der Kulturbrauerei.

Eine wunderbar atmosphärische und sehr zeitgemäße poetisch-feministische Neuinterpretation der drei Hexen aus Shakespeares „Macbeth“ liefert die st. lucianisch-britische Künstlerin Curmiah Lisette zusammen mit den beiden Schwestern Indira und Kimhia Toussaint in ihrem kurzen Poesiefilm FANM DIVINÉ (WOMEN OF DIVINITY). Der Film läuft im Rahmen des Programmblocks „PRISMA: How to connect – LOVE & BODIES“ am Samstag, 14. Oktober, um 22.15 Uhr im Kino in der Kulturbrauerei. Die Reihe PRISMA gliedert sich in insgesamt vier thematische Schwerpunkte: THE WORLDS INSIDE YOUR MIND – MEMORIES & DREAMS (Freitag, 13. Oktober, 22 Uhr, Kino in der Kulturbrauerei), ALL THE WHAT-IFS – ECO POETRY & DYSTOPIA (Freitag, 13. Oktober, 22.15 Uhr, Kino in der Kulturbrauerei) und URBANITIES – CITY & SOCIETY (Samstag, 14. Oktober, 17 Uhr, Kino in der Kulturbrauerei).

Das Schöne an den einzelnen Programmblöcken ist auch die ausgewählte Vielfalt der Filme. Durch die unterschiedlichen Themen und Produktionsformen bleiben die kurzen Filme so eindrücklicher im Gedächtnis.

Für jeden Geschmack ist die passende Programmreihe dabei – und Italien-Enthusiast:innen kommen mit dem Fokus ohnehin auf ihre Kosten.

Man fühlt die Filme beim ZEBRA Poetry Film Festival. Man rezipiert nicht nur, sondern denkt auch über das nach, was man da sieht, hört und empfindet.

Diese Möglichkeit sollte man sich nicht entgehen lassen und schleunigst die für sich passende Auswahl unter haus-fuer-poesie.org/de/zebrapoetryfilmfestival/zeb/programmzebra treffen.

Und ab dem 12. Oktober sieht man sich dann im Kino in der Kulturbrauerei und im Haus der Poesie.