Im Magazin-Teil von Berliner Filmfestivals findet ihr alle Beiträge der Redaktion…
„52 Tuesdays“ von Sophie Hyde
Für ihren ersten Spielfilm trommelte die Australierin Sophie Hyde ein Jahr lang jeden Dienstag ihre Schauspieler zusammen. Diese besondere Dynamik transportiert 52 TUESDAYS auf die Leinwand. Dass es sich bei allen Darstellern um Laien handelt, mag man kaum glauben.
Berlinale Filmkritik: „We come as friends“ von Hubert Sauper
Konturen schärfen Es gibt Sätze, die nur aus der Ferne freundlich winken und bei genauem Hinsehen bedrohlich leuchten. „We come as friends“ ist so eine Tretmine im Rüschenkleidchen: Beim langsamen Lesen schmeckt man schwelende Gefahr und trojanische Pferde. Kein Wunder also, dass ihn der Österreicher Hubert Sauper zu seinem Filmtitel auserkoren hat, denn um nichts […]
„The Wolf of Wall Street“ von Martin Scorsese
Die Obszönität des Geldes Jordan Belfort liegt bäuchlings vor dem Eingang des Country Clubs und kann sich nicht bewegen. Sabber quillt aus seinem Mund und tropft auf die Stufen vor ihm, die er eigentlich nur hinunterlaufen müsste, um wieder in seinen protzigen Ferrari zu steigen. Doch er kann nicht aufstehen. Eine Überdosis Methaqualon, unter Kennern […]
Berlinale-Filmkritik: „Stratos“ von Yannis Economides
Die Schönheit des Niedergangs Für die Kunst ist der Verfall ein ganz besonderes Geschenk. Es ist immer wieder überraschend, welch wunderbare Schönheit im Niedergang steckt. Wenn die Natur einen verspäteten Sieg über die Stadt erringt, sich im Verbund mit der Zeit ihren angestammten Platz auf der Erde zurückholt. Da werden aus Spielplätzen moosbewachsene Ruinen, aus […]
Berlinale Filmkritik: „Velvet Terrorists“ von Ivan Ostrochovsky, Pavol Pekarcik und Peter Kerekes
Terroristen auf der Balz Drei Menschen, drei ähnliche Lebenswege. Stano wollte eine Tribüne der 1.Mai-Parade in die Luft jagen, trank am letzten Aprilabend jedoch ein Bier zu viel. Fero plante einen Anschlag auf den Staatspräsidenten, scheiterte jedoch an der Kontaktaufnahme zur CIA. Vladimir sprengte stolze 53 Informationstafeln der kommunistischen Partei. Alle drei wanderten für ihre […]
Berlinale Filmkritik: „Tape_13“ von Axel Stein
Bubi-Blödelstuben-Huhu Tatort: Laube, irgendwo im tiefen Wald. Drei Mädels und drei Jungs – vermutlich in ihren frühen Zwanzigern – verbringen das Wochenende in einer abgelegenen Waldhütte. Unter ihnen auch ein US-Pärchen auf Romantikurlaub, das mit seiner Digitalkamera detailreich seine Reise für die Heimgebliebenen festhält. Für die Gruselatmo sorgen ein kleines Lagerfeuer und ein bisschen Gläserrücken. […]
Cinema For Peace 2014 im Konzerthaus
Cinema For Peace 2014: Ein Abend, an dem Pussy Riot auf Rolf Eden trifft, Femen-Aktivistin Alexandra Schewtschenko auf Barbara Meier und schließlich Giscard auf Al Bano. Irgendwie politisch Stellung beziehen, irgendwas versteigern und irgendwas Gutes tun.
Berlinale Filmkritik: „Love is Strange“ von Ira Sachs
Ben und George sind ein schwules, bürgerliches Intellektuellenpärchen. Wobei ersteres Adjektiv ein wenig irrelevant anmutet. Die beiden könnten auch Tom und Adele heißen. Oder Bridget und Catherine. Die Ausgangssituation und im Grunde erste Beschreibung des Lebensumfeldes ist das eigentlich Charakterisierende: Die teuren Betttücher, die gerahmten Bilder, die exquisite Einrichtung schreien Wohlstand. Das Herumwuseln der russischen […]
28. Teddy Award in der Komischen Oper Berlin
Letztes Jahr fand der Teddy Award noch in der schlauchförmigen Station Berlin statt, dieses Jahr nun in der Komischen Oper: Der bedeutendste queere Filmpreis der Welt geht am 14. Februar in die 28. Runde und hat neben verschiedenen Preisen und Prominenten wieder ein spannendes Rahmenprogramm im Gepäck. Das Motto der diesjährigen Preisverleihung trägt den Titel […]
Berlinale Filmkritik: „Que ta joie demeure“ von Denis Côté
Arbeit und Struktur Auf der ersten Seite des Notizblockes sind der Reihe nach einzelne Worte vermerkt: walzen, schneiden, stampfen, hämmern, verpacken. Darunter angeordnet: Rhythmus, Ordnung, Genauigkeit, Wiederholung, Ewigkeit. Und gleich danach – Zeit. Die spielt in „Que ta joie demeure“ von Denis Côté eine beträchtliche Rolle, denn der kanadische Regisseur fängt in seinen Bildern die […]
Berlinale Filmkritik: „Butter on the Latch“ von Josephine Decker
Auf die kahle, unverputzte Wand sprenkelt die Sonne ein paar vereinzelte Lichtpunkte. Der Raum ist staubig und schmutzig, aber abgesehen von Müll und ein paar herumliegenden Flaschen absolut leer. Sarah erwacht, blinzelt nervös, scannt ihre Umgebung. Ein glatzköpfiger Typ kniet hinter ihr und beugt sich über ihren nackten Rücken. Ein anderer steht im Schatten und […]
Berlinale Filmkritik: „Kumiko, the Treasure Hunter“ von David Zellner
Neue Spuren im Schnee Es gibt sie, die Kino-Geschichten, die sich gleich eingangs das Prädikat ´Wahrheit´ auf die Leinwand schreiben. „Nach einer wahren Begebenheit“ oder „based on a true story“ nennt sich das dann. Viele Filme müssen das gar nicht – Historienepen oder Biopics etwa. Geschichtsbücher, Chronisten und Popkultur bezeugen ohnehin, dass es das alles […]











