Blick ins Programm vom 5. Arabischen Filmfestival Berlin – ALFILM

Umbrüche in der Arabischen Welt


"Omar" von Hany Abu-Assad war für den Oscar nominiert und eröffnet das 5. Arabische Filmfestival Berlin. (c) ALFILM

„Omar“ von Hany Abu-Assad war für den Oscar nominiert und eröffnet das 5. Arabische Filmfestival Berlin. (c) ALFILM

Wir erleben eine historische Phase des Umbruchs in der arabischen Welt, darüber sind sich Historiker und Experten einig. In Tunesien, Ägypten oder Libyen stürzte das Volk seine Diktatoren nach endlosen Jahren der Tyrannei, doch der Kampf ist noch lange nicht vorbei, wie das blutvergießen in Syrien tragisch beweist. Niemand mag vorhersagen, wohin der Weg führt, aber eines ist klar, die arabische Welt, wie wir sie kannten, wird es nicht mehr geben.
Dies drückt sich in den Künsten aus und somit auch im Kino der Länder. In Berlin findet das mittlerweile fünfte Arabische Filmfestival – ALFILM statt und fühlt am Puls der Region. Auf dem Programm stehen Dokus, Videokunst, Kinderfilme und natürlich die großen Spielfilme.

In seiner Official Selection präsentiert ALFILM rund dreißig aktuelle Spiel- und Dokumentarfilme aus eben jenen arabischen Ländern. Wir haben uns im Programm von ALFILM umgesehen. Hier unsere Tipps. Das Festival eröffnet am 19. März mit dem Oscar-nominierten Spielfilm „Omar“ aus Palästina.

Omar“ von Hany Abu-Assad

Omar (Adam Bakri) ist ein palästinensischer Bäcker, der tagtäglich über die Mauer klettert, um seine geliebte Nadja (Leem Lubany) zu besuchen. Mit seinen zwei Kindheitsfreunden Tarek (Eyad Hourani) und Amjad (Samer Bisharat) heckt er einen Angriff auf israelische Besetzungstruppen aus bei dem ein Soldat ums Leben kommt. Seine aktive Teilnahme an der Opposition kostet ihm die Freiheit. Einmal in der Haft winken schon die ersten Kollaborationsangebote von Seiten des israelischen Militärs.
Der Film porträtiert den Palästina-Konflikt mit brenzligen Action-Szenen und einer aussichtslosen Liebesgeschichte. Gewisse Szenen wie die Folterung des Protagonisten wirken wie eine Stilübung. Regisseur Hany Abu-Assad (Paradise Now) hat sichtlich Freude daran, Omars nackten Körper im Chiaroscuro-Stil auszuleuchten. Fazit? Trotz konventioneller Bildsprache ist das Thema nach wie vor brisant und brachte OMAR auch eine Nominierung zum Oscar für den besten fremdsprachigen Film. (Raphaël Rück)

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