„Starke Mädchen weinen nicht“ von Dennis Bots


Dennis Bots bewegendes Drama "Starke Mädchen weinen nicht" feiert seine Festival-Premiere beim 11mm Fußballfilmfestival in Berlin. Foto: Capelight

Dennis Bots bewegendes Drama „Starke Mädchen weinen nicht“ feiert seine Festival-Premiere beim 11mm Fußballfilmfestival in Berlin. Foto: Capelight

Zwischen Bolzplatz und Krankenhaus

Es beginnt wie ein ganz normaler Kinderfilm über mutige Mädchen, Schulstreitereien und die erste Liebe. Achtklässlerin Akkie (Hanna Obbeek) ist ein selbstbewusstes und fröhliches Mädchen, das Fußball liebt und es hier auch mit den Jungs aufnimmt. Vor allem mit ihrem Mitschüler Joep (Nils Verkooijen) legt sie sich regelmäßig an. Kein Wunder, Joep ist ein echter Kotzbrocken und piesackt Akkie, wo es nur geht. Dem unbeliebten, hochnäsigen Jungen ist es ein Dorn im Auge, dass die blonde Akkie so ein Ass im Fußball ist. Das ist absolut kein Sport für Mädchen, findet Joep. Der Zwist zwischen den beiden ungleichen Fußballfans spannt bald die ganze Klasse ein, denn es steht das große Endturnier an. Joeps Meinung: „Wir gewinnen sowieso nicht. Weil Mädchen mitspielen.“

Akkie will ihm und allen das Gegenteil beweisen und legt sich noch mehr ins Zeug. Als sie bei einer Rangelei mit Joep plötzlich Nasenbluten bekommt, denkt sie sich noch nichts. Doch es ist der Beginn einer dramatischen Wende in dem unbeschwerten Leben der mutigen, sportlichen Akkie. Nach mehreren Untersuchungen von „Dr. Schnurrbart“, wie Akkie den Arzt im Krankenhaus nennt, steht fast: Sie hat Leukämie. „Das verstehe ich nicht, das kriegen doch nur alte Leute“, ist Akkies erste Reaktion.

Genauso wie Akkies Leben nimmt auch der Film, der bis dahin fröhlich dahinplätscherte, hier eine dramatische Wende. Die schreckliche Diagnose und der Mut und die Hoffnung, mit dem das Mädchen sein Schicksal annimmt, bewegen zutiefst. Es ist eine großartige Leistung der jungen Schauspielerin Hanna Obbeek, die der Zielgruppe des Films aus ihrer Perspektive ihren Kampf gegen die Krankheit glaubhaft vermittelt, und zwar mit all seinen Höhen und Tiefen. Und es ist eine tolle Ensembleleistung, denn vor allem die quirlige Klassenlehrerin (Eva Van der Gucht), Dr. Schnurrbart (Loek Peters) und Akkies beste Freunde Elise (Fiona Livingston) und Laurens (Bram Flick) überzeugen.

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