12. filmPolska: „The Happiness of the World“ von Michał Rosa


Michał Rosas "The Happiness of the World" lässt einen cineastischen Kosmos entstehen.

Michał Rosas „The Happiness of the World“ lässt einen cineastischen Kosmos entstehen.

Der Äther des Weiblichen

Manchmal, vielleicht ein, zwei Mal im Jahr, läuft ein Film im Kino, der so vielschichtig und so reich an Details ist, dass die Zuschauer komplett in den Tiefen einer neuen sinnlichen Welt versinken können. „Das Glück der Erde“ ist ohne Zweifel so ein Film.

Ein altes Mietshaus, mit einer bis zuletzt unbekannten Anzahl an Apartments, steht irgendwo im Nirgendwo. Dieses Nirgendwo, bis heute eine Art Unort, ist das Schlesien der Vorkriegszeit, und damals noch ein Schmelztiegel deutscher, polnischer und jüdischer Kultur. Allein der Anblick der Hausfassade und der Szenerie drumherum lassen sofort den ein oder anderen Wes Anderson Streifen vor dem inneren Auge aufblitzen.

Dann erst betritt der Betrachter die einzelnen Wohnungen des Hauses, Räume einer verlorenen Ära, die vom Regisseur Michał Rosa und seinen Ausstattern bis aufs letzte kleinste Tischdeckchen mit originalgetreuer Requisite ausstaffiert wurden. Wer ein Faible für detailversessene Filmausstattung und atemberaubende Kostüme hat, kommt in diesem Film mehr als auf seine Kosten.

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